Jugendring-Arbeitsstellen 2024

Jugendring-Arbeitsstellen 2024

Wir sind umgezogen – und damit sind Geschäftsführung, Verwaltung und Arbeitsstellen zum ersten Mal unter einem Dach. Die neuen Räumlichkeiten bieten uns  völlig neue Möglichkeiten: Die Sitzungen des Vorstandes und Geschäftsführenden Ausschusses haben hier genauso ihren Platz wie Arbeitstreffen, Workshops, Seminare oder Vortreffen von Maßnahmen. Besonders froh und dankbar sind wir, dass wir mitten in der Innenstadt bleiben konnten, um weiterhin für alle gut erreichbar zu bleiben.

Trotz des anstregenden Umzuges konnten die Arbeitsstellen wieder sehr viel umsetzen, auf den Weg und Menschen zusammenbringen. Zurückblicken können wir auf ein arbeits- und erfolgreiches Jahr und teilen untenstehend einige besondere Momente und herausragende Arbeitsergebnisse.

Der Umzug des Jugendrings Dortmund: Neue Räume, neue Möglichkeiten

Im Januar 2023 erhielt die Geschäftsstelle des Jugendrings Dortmund unerwartet die Kündigung für ihre bisherigen Räumlichkeiten im Friedhof 6-8. Der Eigentümer des Gebäudes kündigte an, das gesamte Gebäude kernzusanieren und umzubauen.

Diese Nachricht hatte notwendigerweise zur Folge, neue Räumlichkeiten suchen zu müssen. Mit der Suche war die Entscheidung verbunden, die Chance zu nutzen und beide Standorte der Arbeitsstellen des Jugendring – Geschäftsstelle und FHH – an einem Ort zusammenzuführen.

Nach Gesprächen auf unterschiedlichen institutionellen Ebenen und längeren Verhandlungen konnte schließlich der Mietvertrag für die neuen Räumlichkeiten in der Hansastr. 44 unterzeichnet werden.

Aufgrund von Verzögerungen zog der Jugendring im März 2024 zunächst in Übergangsräume an der Kampstraße 6, bevor im Mai und Juni 2024 der endgültige Umzug in die neuen Räumlichkeiten an der Hansastraße 44 erfolgte und nun alle Arbeitsstellen unter einem Dach zusammengefasst sind.

Erfreulich ist, dass es Größe und Zuschnitt der Räume nun zulassen, auch Sitzungen des Geschäftsführenden Ausschusses durchzuführen und sie nicht mehr auslagern zu müssen. Auch darüber hinaus bieten die Räume viele Möglichkeiten für die unterschiedlichen Arbeitszusammenhänge.

Mit diesem Umzug geht eine lange Arbeitsphase am Friedhof zu Ende und ein neues Kapitel kann beginnen.

Eröffnung der neuen Geschäftsstelle des Jugendrings Dortmund

Am 23. September feierte der Jugendring Dortmund die Eröffnung seiner neuen Geschäftsstelle in der Hansastraße 44. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartner*innen und Unterstützer*innen blickten wir auf die letzten Monate zurück, die von Herausforderungen und Veränderungen geprägt waren.

Bei Buffett und Getränken gab es angeregte Gespräche und einige Rundgänge durch die frisch renovierten Büroräume.

Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und darauf, in unseren neuen Räumen weiterhin die Zukunft der Jugendarbeit in Dortmund mitzugestalten.

Zukunft gestalten: Erstellung eines gemeinsamen Kinder- und Jugendförderplans (KJFP) 2026-2030

In Vorbereitung auf die nächste kommunale Wahlperiode werden in regelmäßigem zeitlichen Vorlauf Ziele und Handlungsschwerpunkte für die einzelnen Arbeitsfelder der Jugendarbeit, sowie Empfehlungen zum Umgang mit Querschnittsthemen entwickelt – der neue Kinder- und Jugendförderplan wird erarbeitet. 

Für eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema hat die zuständige Arbeitsgemeinschaft gemäß § 78 SGB VIII “Kinder- und Jugendarbeit” eine Unterarbeitsgruppe zur Erstellung des KJFPs gegründet. Die Geschäftsführung und alle Arbeitsstellen des Jugendring Dortmund waren ab März 2024 aktiv in der Unterarbeitsgruppe KJP sowie in den folgenden Untergruppen für Fachthemen involviert: 

  • Aus der Geschichte lernen
  • Internationale Begegnungen 
  • Demokratieförderung / Kinder- und Jugendbeteiligung 
  • Zukunfts- und Lebensperspektiven im Kontext von Klimaschutz und weltweiten Krisen
  • Kinder und Jugendliche in ihrer Diversität sehen und inklusive Strukturen fördern
  • Prävention, Kinderschutz und Kinderrechte
  • Qualifizierung

Damit auch die jugendverbandlichen Interessen auf die unterschiedlichen Fachthemen angemessen berücksichtigt werden und Eingang finden, beschäftigte sich die Vollversammlung des Jugendring im April inhaltlich mit den Themen und brachte weitreichende jugendverbandliche Perspektiven und Bedarfe ein. Diese fanden in den fachthemenspezifischen Untergruppen Eingang.   

Im Rahmen der Zusammenarbeit in den Fachthemen der UAG sind aus dem überjährigen Prozess einige Netzwerke entstanden, die auch zukünftig in den Themenbereichen weiter zusammenarbeiten werden. 

Steuerungsgruppe Diversität

Als Fachgruppe für die Herausforderungen diversitätssensibler Jugendverbandsarbeit bot die Steuerungsgruppe Diversität auch in diesem Jahr die Möglichkeit, sich zu verschiedenen Themen auszutauschen, gemeinsame Projekte umzusetzen und Impulse zu geben. Bei dem Webtalk „Geschlechtliche Vielfalt in der Jugendverbandsarbeit leben“ wurden beispielsweise die Teilnehmenden für das Thema sensibilisiert und konnten dazu in den Austausch gehen. Über den Kreis der Steuerungsgruppe konnte das Netzwerk „Exit Racism kommt nach Dortmund“ vergrößert werden und die Steuerungsgruppe erarbeitet außerdem Impulsfragen-Karten, um Selbstreflexions- und Veränderungsprozesse in den Verbänden anzustoßen.

Ganzheitliches Konzept zu Jugendpartizipation vom Rat der Stadt beschlossen

Mit dem Auftrag des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie an die Verwaltung im Oktober 2021, startete ein umfangreicher Prozess, Beteiligung in Dortmund zu evaluieren und neu zu konzeptionieren, der in diesem Jahr abgeschlossen wurde.

2024 war daher für die Projektlenkungsgruppe zu denen u.a. die Arbeitsstellen Jugend&Demokratie, JugendBotschaft und die Geschäftsführung des Jugendring gehören, ein weiteres arbeitsintensives Jahr.  Im September wurde schließlich das Konzept einstimmig vom AKJF empfohlen und auch im Rat mehrheitlich beschlossen.

2025 wird vom Jugendamt der Stadt Dortmund und dem Jugendring Dortmund eine gemeinsame Servicestelle eingerichtet, die die Umsetzung dieses Konzeptes vorantreiben und die Dortmunder Partizipationslandschaft ausbauen soll.

Rechtsanspruch auf Ganztag – Kinderkommission und Jugendring Vollversammlung

Ab 2026 gilt der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder in der Primarstufe (beginnend in der ersten Klasse), weswegen sich die Stadt Dortmund auf den Weg begeben hat, sich mit den kommenden Herausforderungen und Bedarfen auseinanderzusetzen. Der Jugendring Dortmund ist seither in der der Kinderkommission vertreten und versucht auf jugendverbandlichen Perspektiven und außerschulischen Lernorte hinzuweisen.   

Auch bei der Vollversammlung des Jugendring wurden im November 2024 die zukünftigen Veränderungen in den Blick genommen: Die Schul- und Jugend-Dezernentin Monika Nienaber-Willaredt und Julian Lagemann von der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Jugendringe NRW präsentierten den derzeitigen Entwicklungsstand und standen für Fragen und Anmerkungen aus den Jugendverbänden zur Verfügung. Es wurde deutlich, dass sich aus dem Ganztagsförderungsgesetz und dem entsprechenden Erlass des Ministeriums Räume für Jugendverbände ableiten lassen.

DORTBUNT.city 2024

Auch im Jahr 2024 hat sich der Jugendring Dortmund mit vielfältigen Angeboten im Zeltdorf für Nachhaltigkeit und Europa der Stadt Dortmund an DortBunt beteiligt.

Die JuLeiCa Koordinierung und Viktoria mit Herz e.V. sind gemeinsam interaktiv und kreativ zum Thema Kinderrechte mit Kindern und Familien ins Gespräch gekommen und haben im Rahmen der Kinderrechtedetektiv*innen interessante Ergebnisse zu verzeichnen. Bei einer Abstimmung wurde deutlich, dass den Kindern viele Rechte sehr wichtig sind, die meisten „Fingerabdrücke“ hat das Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung bekommen. Interessanterweise wurde seitens der Kinder auch immer wieder auf das „Recht auf elterliche Fürsorge“ verwiesen.

Die Arbeitsstellen Jugend&Demokratie und JugendBotschaft boten verschiedene Möglichkeiten sich mit den Europawahlen auseinanderzusetzen. So waren die interessierten Standbesucher*innen beispielsweise dazu aufgefordert, Europa etwas in die Sterne zu schreiben.

Gemeinsam mit einem Botschafter der Erinnerung hat die Arbeitsstelle Zukunft braucht Erinnerung die Fotoaktion Antisemitismus? #nichtmitmir durchgeführt. Sie konnten einige interessante Gespräche führen und auch die Vorsitzende des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie, Anna Spaenhoff, nahm an der Fotoaktion teil. Darüber hinaus wurden weitere Projekte präsentiert.

Kinderrechte beim Bunt oder Blau Festival

Der Jugendring Dortmund war auch in diesem Jahr beim „Bunt oder Blau“-Festival am Umschlagplatz mit einem Angebot für Kinder vertretenen. Das dreitägige Festival bietet eine vielfältige Mischung aus Musik, Kunst und Familienaktivitäten. Am Sonntagvormittag gab es ein kostenloses Kinder- und Familienprogramm bei dem die Arbeitsstellen JugendBotschaft und Jugend&Demokratie mit jungen Jugendverbandler*innen zusammen verschiedene Aktivitäten zu den Kinderrechten anboten – ein selbsterstelltes Kinderrechte-Memory, Türanhänger gestalten („Komm rein“ – „Bleib bitte draußen“), ein Kinderrechte-Jenga und eine Mini-Abstimmung, welches Kinderrecht für die Kinder besonders wichtig ist.

Die interaktive Wanderausstellung „Exit Racism“ kommt nach Dortmund

Vom 15. Oktober bis 29. November 2024 wurde „Exit Racism – über Alltag & Struktur von antimuslimischem Rassismus“ im Studio 41 in Dortmund gezeigt. Ein breites Netzwerk engagierter (Jugend)organisationen holte die Ausstellung nach Dortmund und war damit die 14. Stadt der Wanderausstellung. Teil des Orga-Teams war die JugendBotschaft für den Jugendring Dortmund.

Die Ausstellung lud junge Menschen und Fachkräfte ein, sich intensiv mit dem Thema antimuslimischer Rassismus auseinanderzusetzen. Über 700 Besucherinnen und Besucher, darunter Jugend-, Konfirmations-, Schul- und Fachkräftegruppen, nutzten die Gelegenheit, an den Führungen teilzunehmen und ihre Perspektiven zu erweitern.

Besondere Highlights war auch die Talk-Veranstaltung „Antimuslimischer Rassismus: Warum wir ihn nicht sehen (wollen)“, bei der Melina Borčak und Dr. Hatun Karakaş spannende Einblicke gaben.

Mehr dazu auf: https://www.jrdo.de/aktuelles/exit-racism-interaktive-ausstellung-ueber-alltag-struktur-von-antimuslimischem-rassismus

EURO 2024: Where young hearts meet for sports, solidarity, and a greener tomorrow

Unter diesem Motto waren im Juni 50 junge Menschen aus ganz Europa zu Gast in Dortmund. Teilnehmer aus Amiens (Frankreich), Novi Sad (Serbien), Trabzon (Türkei) und Zwickau (Deutschland) nahmen teil. Bei den Europäischen Freundschaftstagen wurde die Idee geboren und darauffolgend in Kooperation zwischen Respekt-Büro und Jugendring Dortmund ein umfangreiches Programm entwickelt. Die Delegationen waren in einem Zeltdorf in der Erlebniswelt am Fredenbaum untergebracht und erlebten die Woche bei bestem Wetter als besonderes Abenteuer.

Während der Woche wurde den Teilnehmenden ein sehr umfangreiches Programm geboten. Jenseits des Spielfeldes wurde Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Fußballs erkundet. Die Teilnehmenden haben Zusammenleben und (Städte-)Partnerschaft reflektiert, über Nachhaltigkeit und Diversität diskutiert. So hat sich ein roter Faden mit einem ganzen Strauß jugendrelevanter durch die gesamte Woche geschlängelt. Bearbeitet wurden die Themen in themengeleiteten Stadtrundgängen, einem Stadionbesuch, mit Workshops, Planspielen, den Ausflug in den Landtag, sowie durch sportliche und kreative Angebote.

Ein besonderes Highlight waren aber nicht zuletzt zwei Besuche im Stadion zu EM-Spielen, die durch eine Entscheidung des Rates der Stadt möglich gemacht wurden.

Die inhaltliche und methodische Vielfalt dieser Woche verdanken wir auch den Partner*innen, die mit uns in dieser Woche Experimente gewagt haben: Die Erlebniswelt am Fredenbaum, das Deutsche Fußballmuseum, Sail Together e.V., die Emschergenossenschaft, Frau Lose, die EDG, den Nachhaltigkeitsbereich aus dem Amt des Oberbürgermeisters, die Nordstadtliga und Künstler*innen.

Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=-ZX_EXlNtKQ&t=3s

Vorgezogene Bundestagswahl

Zum Ende des Jahres wurden wir, wie das ganze Land, von der Auflösung des Bundestages überrascht. So mussten sehr kurzfristig am Ende des Jahres noch die Angebote im Vorfeld der Wahl organisiert werden. Dank einer sehr unkomplizierten Kooperation mit dem Deutschen Fußballmuseum kann auch zu dieser Wahl eine große Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen der großen demokratischen Parteien für Dortmunder Schüler*innen stattfinden. Auch für die von der Arbeitsstelle Jugend & Demokratie seit vielen Jahren in Dortmund koordinierte U18-Wahl zeichnete sich schon vor dem Jahreswechsel ein großes Interesse ab.

Europawahlkampagne

Gemeinsam mit dem Europe Direct Zentrum Dortmund, dem Team Internationale Beziehungen und dem Respekt-Büro der Stadt Dortmund organisierten die Arbeitsstellen Jugend&Demokratie und JugendBotschaft eine Kampagne für Neu- und Jungwähler*innen. Mit interaktiven Angeboten, Quizzes, dem EM-Maskottchen Albärt, Informationsmaterial und Give-Aways wurden an verschiedenen Orten junge Menschen auf die bevorstehende Europawahl aufmerksam gemacht.

Im Rahmen des Stadtfest DORTBUNT.city schlossen sich noch weitere Europa-Netzwerkpartner*innen an, um die Reichweite für das Thema zu erweitern. Ein zentrales Element war die Stempelkarte, die dazu diente, die Besucher*innen zu motivieren, alle sieben Europastände zu besuchen. Die Teilnehmenden erhielten an jedem Stand nach erfolgreicher Interaktion einen Stempel, um abschließend an einer Gewinnverlosung teilnehmen zu können. Zu gewinnen gab es zwei Mal zwei Tickets für das Fußballmuseum sowie einen Gutschein für einen Sprachkurs bei der Auslandsgesellschaft.

U16 Europawahl: Was möchte die Jugend für Europa?

Jeweils neun Tage vor den Wahlen der Erwachsenen führt der Jugendring in Dortmund Wahlen für alle die durch, die wegen ihres Alters sonst keine Stimme hätten. Auch zur Europawahl hat die Arbeitsstelle Jugend&Demokratie dieses erfolgreiche Demokratieprojekt wieder koordiniert und begleitet.

Vom 27. bis zum 31. Mai haben 3.465 Menschen unter 16 Jahren in Dortmund ihre Stimme bei der U16-Europawahl abgegeben.  Die U16-Europawahl zeigt einmal mehr: Kinder und Jugendliche interessieren sich für Politik und wollen ihre Meinung vertreten. Zugleich fühlen sich viele Kinder und Jugendliche nicht ausreichend von der Politik gehört und beteiligt.

Wahllokale für die Europawahl wurden in Dortmund angeboten von der Albert-Schweitzer-Realschule, den AWO Jugendfreizeitstätten in Derne und Holzen, dem CVJM in Dorstfeld, dem Dietrich-Keuning-Haus, den Falken, der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, der Jugendfeuerwehr Dortmund, den städtischen Jugendfreizeitstätte in Aplerbeck, Eving, Marten, Wickede und Rahm, der Jugendfreizeitstätte Smile, dem Jugendrotkreuz, dem Time Out Wickede, dem Käthe-Kollwitz-Gymnasium, dem KJT Kirchlinde, dem PSG JaM und dem Stadtteilladen wilma.

Podiumsdiskussion zur Europawahl 2024

Vor der Europawahl lud die Arbeitsstelle Jugend&Demokratie mit starker Unterstützung der JugendBotschaft und von Europe Direct zu einer Podiumsdiskussion ins Fritz-Henßler-Haus ein. Erstmalig waren in allen Bereichen von Planung und Durchführung dieser zentralen Großveranstaltung junge Menschen in Verantwortung – Mit Planung, Vorbereitung, Moderation, Licht- und Tontechnik sowie Livestream saßen sie an allen Schnittstellen. Die Moderatorinnen Selinay Gülsoy, Louisa von Essen und Nesrin Altuntas, die 2023 ihre Moderationsausbildung durch ein Projekt des Jugendring Dortmunds abgeschlossen haben, konnten hier ihre Fähigkeiten direkt fulminant unter Beweis stellen.

Die Vorbereitung spielte eine zentrale Rolle für den Erfolg der Veranstaltung. In mehreren gemeinsamen Treffen sammelten unsere drei jungen Moderatorinnen jugendpolitische Themen, recherchierten die Positionen der eingeladenen Politiker*innen und übernahmen die direkte Kontaktaufnahme. In enger Zusammenarbeit mit Jugendverbänden führten sie Interviews, erstellten Videoeinspieler und setzten sich intensiv mit neuer Technik auseinander. Besonders mit der Gruppe „Youth Creates Europe“ der Auslandsgesellschaft wurden mehrere Workshops durchgeführt, um die Themen gezielt aus jugendlicher Perspektive aufzubereiten.

Diskutiert wurde mit den Kandidat*innen Dr. Tobias Cremer (SPD), Özlem Alev Demirel (Die Linke), Terry Reintke (Bündnis 90/Die Grünen) und Thomas Schneider (FDP) zu diesen Themen. Dennis Radtke (CDU) musste kurzfristig absagen. Eingeleitet durch Videos Dortmunder Jugendverbände Train of Hope und die Falken, sowie der Jugendgruppe Youth Creates und FridaysforFuture wurden Themen wie Klima, Soziales, Migration und Digitalisierung diskutiert.

250 junge Menschen verfolgten die Diskussion vor Ort und weitere Klassen waren per Zoom zugeschaltet. Die Veranstaltung bot außerdem auch dem Publikum Raum ihre Fragen per WhatsApp zu stellen. Info-Stände und der Besuch des Maskottchens Albärt rundeten die Veranstaltung ab.

Mitschnitt der Veranstaltung: https://youtu.be/jLbm6AM2HFM

Europawahlparty musste leider ausfallen

Gemeinsam mit verschiedenen Jugendverbänden und Europaschulen plante der Jugendring Dortmund ein offenes Abendprogramm im Rathaus. Neben einer Ausstellung von Schüler*innen, interaktiven und kreativen Angeboten, Musik und einer Quiz Night sollten die jungen Menschen die Möglichkeit bekommen, gemeinsam die Hochrechnungen zu verfolgen.

Leider musste die Wahlparty kurzfristig abgesagt werden.

Vorbereitung und Vorschau auf das Wahljahr 2025

In 2025 wird ein neuer Bundestag gewählt und auch die Kommunalwahlen stehen an. Grund genug, sich mit ausreichendem Abstand auf diese beiden wichtigen Ereignisse vorzubereiten. So fand im Frühsommer ein Vernetzungstreffen kommunaler Jugendringe aus ganz Nordrhein-Westfalen und Vertreter*innen von Landesverbänden in Dortmund statt. Besprochen wurden hier Themen, Formate und Strategien für beide Wahlen.

Themen und Forderungen für die Kommunalwahl 2025 entwickelt

Über den Sommer hinweg ist die Arbeitsstelle Jugend und Demokratie mit den Dortmunder Jugendverbänden in den Austausch getreten und hat gemeinsam jugendpolitische Themen für die Kommunalwahl identifiziert. Entstanden ist ein starker Forderungskatalog, der im November von den versammelten Jugendverbänden in der Vollversammlung verabschiedet wurde.

Mit diesen Forderungen ist der Jugendring Dortmund bereits auf unterschiedlichen Wegen an die demokratischen Parteien im Rat der Stadt herangetreten, um die Themen womöglich in den Wahlprogrammen platzieren zu können. Der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden die Forderungen im Frühjahr 2025, wenn die Kampagne zur Kommunalwahl startet.

Über die Teilnahme von Train of Hope an einer Bundestagung wurden die Forderungen auch Staatsministerin Reem Alabali-Radovan übergeben. Dafür wurden sie bundespolitisch leicht angepasst.

Jugendkonferenz „Deine Stimme, unsere Zukunft!“

Im Rahmen der Jugendkonferenz im April boten die Arbeitsstellen Jugend & Demokratie und JugendBotschaft den offenen Workshop „Mein Dortmund – zwischen Traum und Wirklichkeit“ zu Vorstellungen und Möglichkeiten von Stadtgestaltung an. Hierbei konnten die Jugendlichen ihre Zukunftsvisionen auf Wolken skizzieren und sie anschließend konkreter als Ideen auf dem Stadtplan zu platzieren. Im Gespräch mit der stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Britta Gövert wurden realistische Wege zur Umsetzung der Wünsche erörtert und konkrete Beteiligungsmöglichkeiten aufgezeigt. Zentrale Themen waren: Grünflächen und Freiräume, Radwege und Mobilität sowie die Sichtbarkeit verschiedener Interessensgruppen.

Durch die Impulse der Traum- und Zukunftsstadt wurden neue Perspektiven eröffnet, Möglichkeiten von Stadtgestaltung und Partizipation diskutiert und tatsächlich auch einige Themen schon konkretisiert wurden.

Jugendkonferenz „Deine Stadt, deine Zukunft – Nachhaltiges Dortmund 2030“

Im Rahmen der Jugendkonferenz im November bot die JugendBotschaft einen Drop-In Workshop mit dem Titel „Grün, smart, nachhaltig: Gestalte deine Stadt der Zukunft!“ an. In einem offenen und flexiblen Format konnten die Teilnehmenden jederzeit einsteigen und ihre Ideen entwickeln. Sie wurden dazu angeregt, ihre Wünsche und Vorstellungen für eine nachhaltigere Stadt zu formulieren und kreativ mit dem digitalen Tool Canva auf Tablets umzusetzen, sei es durch das Erstellen von Stadtplänen oder die visuelle Gestaltung von Zukunftsvisionen.

Darüber hinaus hatten sie die Gelegenheit, ihre Ideen und Forderungen direkt zu diskutieren und zu erforschen, wie sie ihre Vorschläge in die Praxis umsetzen könnten – unter anderem auch im direkten Gespräch mit den Ausschussvorsitzenden Anna Spaenhoff und Britta Gövert. Diese bekamen außerdem alle Ergebnisse im Anschluss zugesandt. Der Workshop förderte nicht nur kreatives Denken, sondern zeigte auch konkrete Wege auf, wie Jugendliche (politisch) aktiv werden und ihre Vorstellungen von einer grüneren, nachhaltigeren Stadt in den politischen Diskurs einbringen können. So planten einige beispielsweise die nächste Sitzung der Bezirksvertretung zu besuchen und ihre Ideen einzubringen.

„Community in Action“ – ein Jugendaustausch mit unserer Partnerstadt Leeds

Auch 2024 blieben die Arbeitsstellen Jugend & Demokratie und JugendBotschaft im Kontakt mit der Partnerorganisation CATCH.
Im Sommer besuchte eine Gruppe aus Dortmund die englischen Jugendlichen für ein gemeinsames Programm rund um das Thema „Community in Action“. Die Teilnehmenden nahmen dafür gemeinsam an Workshops, Besuchen und Aktivitäten teil, die Themen wie Gemeinschaft, Partizipation, nachhaltige Stadtentwicklung, Sport und Gesundheit behandelten.

Besonders war beispielsweise der Besuch der Deutschen Botschaft in London, bei dem die Bedeutung deutsch-britischer Beziehungen diskutiert wurde. Auch in der Civic Hall in Leeds ging es um internationale Partnerschaft und Gemeinschaft. Weitere Highlights des Austausches waren das Climate Innovation District in Leeds, wo nachhaltige Stadtprojekte vorgestellt wurden; der Besuch eines Cricketspiels, Workshops des Yorkshire Cricket Boards zu Chancengleichheit und besonders selbst Cricket zu spielen; sowie das gemeinsame Kochen und die Bildungsfarm bei CATCH. Viel mehr noch aber genossen die jungen Menschen das gemeinsame Erleben, den Austausch untereinander und bildeten Freundschaften über Grenzen hinaus.

„This exchange gave us the chance to experience ‚Community in Action‘ in England firsthand. In a different environment than usual, we gained valuable experiences for life, built international friendships, and developed a deeper understanding of social responsibility when we met different organisations — all while balancing fun and learning.“ – Melissa

Mehr über die Jugendbegegnung: https://www.jrdo.de/aktuelles/community-in-action

Delegationsreise auf dem Weg zur Städtepartnerschaft mit Schytomyr

Im Juni hat eine Delegation aus 19 Dortmunder*innen die ukrainische Stadt Schytomyr besucht. Schytomyr liegt etwa 120 Kilometer westlich von Kyjiw und wird 2025 die nächste Partnerstadt Dortmunds. Für den Jugendring durfte Johannes Schaffeldt (Arbeitsstelle Jugend&Demokratie) Teil dieser größten kommunalen Delegation seit Ausbruch des russischen Angriffkrieges sein.

Einer der Schwerpunkte war die vielfältige kommunale Bildungslandschaft unserer ukrainischen Partner. Besonders wertvoll für die Dortmunder Jugendverbandsarbeit war der Besuch des „Städtischen Kultur- und Sportzentrums“, in dessen Trägerschaft die Jugendfreizeitstätten Schytomyrs liegen. In den Räumlichkeiten trifft sich unter anderem auch Plast, der älteste Pfadfinder*innenverband der Ukraine und größter Jugendverband in Schytomyr. Sowohl von Besucher*innen der Jugendfreizeitstätte als auch von den Plastuny haben wir einen Einblick in sinnvolle Freizeitgestaltung, Jugendverbandsleben und non-formale Bildung bekommen.

Aber auch die formale Bildung haben wir in Form von Kindertagesstätten und Schulen kennengelernt. Seit einigen Jahren gehen die Einrichtungen neue Wege und machen selbst in diesen schwierigen Zeiten hervorragende Bildung möglich machen. Bei all dem Licht zeigte sich bei diesen Besuchen auch der Schatten des Krieges: bei der durch Raketenbeschuss zerstörten Schule, bei der Gedenkveranstaltung für die im Krieg getöteten Kinder oder während Luftalarmen, die wir mit den Kindergartenkindern und Schüler*innen im Schutzkeller verbracht haben.

Mit dem dortigen Jugendamt und den Jugendverbandsvertreter*innen wurden erste Kooperationsideen besprochen, die hoffentlich mit der Besiegelung der Städtepartnerschaft vertieft werden können.

Europa als Ressource für die kommunale Jugendarbeit

Die IJAB und JUGEND für Europa der Nationalen Agentur für die EU-Programme luden zu einem Werkstattgespräch nach Hamm ein, um dort über die lokale Umsetzung der European Youth Work Agenda (EYWA) und internationale Jugendarbeit in den Austausch zu kommen.

Ziel war es, die Umsetzung der EYWA in der Praxis zu thematisieren und die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene zu stärken. Im Mittelpunkt standen die Förderung von Jugendprojekten, die europäische Kooperation und die Möglichkeiten der EU-Förderung. Die Teilnehmenden tauschten sich intensiv über Best-Practice-Modelle aus und diskutierten, wie die Jugendarbeit noch stärker junge Menschen zu demokratischem Engagement und interkultureller Verständigung anregen kann. Das Werkstattgespräch förderte den Dialog und setzte wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der internationalen Jugendarbeit in Europa.

Zum Ende des Jahres gründete sich die Nationale Kontaktstelle zur Umsetzung der European Youth Work Agenda neu und es bot sich die Möglichkeit für 2025 Teil eines intensiven Beratungs- und Unterstützungsprozess zu werden. Als lokale Partnerschaft für Dortmund haben wir uns im Dezember gemeinsam mit dem Respekt-Büro und der Jugendfreizeitstätte Westerfilde erfolgreich darauf beworben. Vereinbart haben wir uns auf die Entwicklung von Qualitätsstandards und eines Konzeptes für die Internationale Jugendarbeit in Dortmund.

Rathauserkundungen mit der JugendBotschaft

Das Rathaus wird mit Jugendlichen wiedereröffnet

Seit März 2024 hat Dortmund sein Rathaus wieder. Unter dem Motto „Euer Rathaus – Seid dabei!“ konnten 260 Schüler*innen von 18 Schulen verschiedene politische Bildungsangebote wahrnehmen. So konnte auch die JugendBotschaft vom kommunalpolitischen Spaziergang in der Stadt wieder zurück ins Rathaus. Gemeinsam mit der Arbeitsstelle Jugend& Demokratie und  dem Respekt-Büro konnten zwei Gruppen zeitgleich das Gebäude erkunden und sich währenddessen mit den Aufgaben der Kommune sowie mit den Strukturen und Funktionen von Politik und Verwaltung beschäftigen. Beim Gespräch mit dem Oberbürgermeister Thomas Westphal gab es einen näheren Blick auf seine Amtskette, auf seinen Job als OB und auch auf die ein oder andere persönliche Frage. Weiteren Austausch gab es mit den Ausschussvorsitzenden Anna Spaenhoff und Britta Gövert, die über ihre Arbeit in der Kommunalpolitik berichteten aber auch ein offenes Ohr für die Anliegen der jungen Menschen hatten.

Mehr zur Rathauseröffnung: https://www.dortmund.de/newsroom/nachrichten-dortmund.de/dortmund-hat-sein-rathaus-wieder.html

Internationales SummerCamp erkundet das Dortmunder Rathaus

Im Rahmen der Projektwoche der Jugenbildungsstätte Welper besuchten 66 junge Menschen aus Kirgistan, Griechenland, Türkei, Irland und Deutschland das Dortmunder Rathaus. Hier gab es Einblicke darin, wie es beispielsweise aussehen kann, Entscheidungen auf lokaler Ebene zu treffen, wie wichtig internationale Beziehungen auch für Städte sind und was Partizipation für junge Menschen bedeutet. Für viele war der Ratssitzungssaal ihr erster Besuch eines Plenarsaals. Bei der Frage „Wenn du Bürgermeister*in deiner Stadt wärst, was würdest du ändern?“ gab es viele verschiedene Anliegen: Barrierefreiheit, Wohnungsmarkt, Obdachlosigkeit, Drogenprobleme, Begrünung von Städten und Schulgebäude. Auch hier sind grenzüberschreitende Gemeinsamkeiten zu sehen.

Bei einem anschließenden Planspiel, das sie die Woche über vorbereitet hatten, konnten sie im Saal der Partnerstädte demokratische Entscheidungsfindungsprozesse selbst durchspielen.

 

Schließung des Rathauses zur Fußballeuropameisterschaft

Die Rathauserkundungen mit zwei Klassen der Schule an der Froschlake und einer Klasse der Albert-Einstein-Realschule mussten wegen der EURO entfallen. Weder das Rathaus noch der Friedensplatz konnten für die Erkundungen genutzt werden. Nachholtermine sind aufgrund der schulischen Planungen erst 2025 möglich.

Weitere Angebote der JugendBotschaft

Neben der Rathauserkundung geben auch  “Kommunalpolitik, (k)ein Spaziergang” und  „Da wo ich wohn’, da sprech’ ich mit” die Gelegenheit, sich näher mit Kommunalpolitik zu beschäftigen und über Möglichkeiten, die Stadt mitzugestaltend zu erfahren.

Neue Meinungswand in 2025

Da die Ausstellungsbereiche des Rathauses noch bis 2025 kuratiert werden, wird auch die verlorengegangene Meinungswand für das kommende Jahr neugestaltet.

Gleich Anders – ein Projekt mit dem KJT zum Thema Diversität

mit Kindern von 9-13 Jahren (2021-2024)

Gemeinsam mit Erika Schmidt-Sulaimon (Theaterpädagogin am Kinder- und Jugendtheater) entwickelten wir in 2021die Idee, ein Theaterstück mit dem thematischen Fokus „Diversität“ im Kontext von Diskriminierungserfahrungen junger Menschen zu entwickeln und zu planen. Aus dieser Idee wurde schließlich das Projekt GLEICH ANDERS, das sich an junge Menschen zwischen 9 und 13 Jahren in Dortmunder Verbänden, Gruppen und Einrichtungen des Jugendamtes richtete.

Das Stück bietet gute Voraussetzungen, um sich mit zahlreichen Facetten des Themas Diversität auseinanderzusetzen. Wie Kinder in diesem Alter Formen von Diskriminierung, Benachteiligung und Ausgrenzung wahrnehmen, sollte ins Stück Eingang finden. Um deren lebensweltlichen Alltags-Erfahrungen und Sichtweisen Raum zu geben, berichteten Kinder vorab in Gesprächen mit qualifizierten Personen von ihren spezifischen Erfahrungen und Erlebnisse. Diese wurden dramaturgisch-künstlerisch zu dem Theaterstück verarbeitet. Geplant als pädagogisch begleitetes mobiles Theaterstück für Aufführungen “vor Ort” in den Gruppen, bestehen durch den Einsatz interaktiver Elemente für die Kinder während der Aufführung aktive Beteiligungsmöglichkeiten, um Diskriminierungen zu erkennen. Damit ist das Stück ein idealer Einstieg in das Thema Diversität.

Nach der Premiere fanden Aufführungen in Gruppenräumen von Jugendverbänden und Einrichtungen sowie im KJT selbst statt, die bei den Beteiligten auf eine sehr positive Resonanz stießen.  Zur Begleitung dieser Aufführungen wurde eine theaterpädagogische Fortbildung für interessierte Mitarbeitende aus Verbänden begleitend angeboten.

Wegen der positiven Resonanz konnte das Projekt mit Unterstützung des Jugendring in 2023/2024 fortgeführt werden, in der zweiten Phase konnten wiederum Aufführungen gebucht werden. Zudem wurde eine weitere theaterpädagogische Fortbildung für thematisch interessierte bzw. in die Aufführung involvierte Mitarbeitende angeboten. Diese Fortbildung führten zwei Referentinnen aus dem Bereich der Theaterpädagogik durch, unterstützt durch die Diversitätsmanagerin der Städtischen Bühnen.

Als drittes Element wurden drei längerfristige theaterpädagogische Projekte in drei Einrichtungen vor Ort unter dem Titel „Wann bist du Gleich Anders“ angeboten und durchgeführt. Den beteiligten Verbänden/Gruppen bot war damit eine Möglichkeit gegeben, unter theaterpädagogischer Unterstützung im Team sich mit dem Thema Diversität in der persönlichen Alltagsarbeit über einen längeren Zeitraum (unter Einbeziehung einer Diversitätsmanagerin als weiterer Fachkraft) qualifiziert und umfassend auseinanderzusetzen.

Es ist gelungen, die Ergebnisse des gesamten Projektzusammenhangs zu dokumentieren und zu präsentieren. Bei Interesse findet ihr sie unter https://www.youtube.com/watch?v=8TvvsEzGY-A

Im Rahmen der guten Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendtheater war es uns sogar möglich, die gemeinsamen Ergebnisse im Rahmen der im Okotber 2024 durchgeführten Bundestagung des BuT (Bundesverband Theaterpädagogik) in den städtischen Bühnen in Dortmund zu präsentieren. Einen Tag im Opernhaus Dortmund zu arbeiten, war auch für uns ein besonderes Erlebnis.

Karten für die Spiele in Dortmund

Zur Fußball-EM 2024 gab es ein erfreuliches Angebot. Dem Jugendring wurden 50 Karten zur Weiterleitung an interessierte Verbände zur Verfügung gestellt. Die Aufgabe der Verteilung der Karten an Kinder und Jugendliche aus Verbänden und Gruppen unter 18 Jahren kam der JuLeiCa Koordinierung zu.

Dabei stellte sich die Herausforderung, den Besuch der Spiele mit den interessierten Jugendverbänden und Einrichtungen abzustimmen und die Organisation mit den für die Verteilung der Karten verantwortlichen Personen der Stadt Dortmund und auch der FIFA direkt zu übernehmen. Keine ganz einfache Aufgabe.

Doch am Ende hat sie sich gelohnt, denn viele der an dieser positiven Aktion beteiligten Kinder waren damit zum ersten Mal im Stadion und begeistert davon, an einem so großen Ereignis teilnehmen zu können.  Das zeigte sich in den Rückmeldungen und Berichten, die uns im Nachhinein erreicht haben. Hier ein paar Auszüge:

„Unsere Jugendlichen waren hellauf begeistert vom Besuch des EM Spiels. Wir möchten uns noch einmal ganz herzlich für diese Gelegenheit bedanken!“

Jugendfeuerwehr

„Es hat alles super funktioniert und der Stadionbesuch hat die Kinder sehr glücklich gemacht. Viele von denen waren auch noch nie im Stadion, da war es doppelt cool.“

SJD-Die Falken

„Es war für uns ein Superausflug. Die Jugendlichen waren sehr begeistert. Die meisten waren zum ersten Mal im Stadion.

Nochmal vielen, vielen lieben Dank…“

JaM – Genderbildungsstätte

Wir hatten einen unvergesslichen Tag und danken der JuLeiCa Koordinierung für diese Möglichkeit.

OT Schalom

Wir haben vom JuleiCa- Jugendring- Büro 5 Freikarten für das EM-Gruppenspiel Italien gegen Albanien erhalten.
Die Namen unserer zahlreichen Stammbesuchenden wurden auf Zettel geschrieben und in einen Topf geworfen. Drei davon wurden gezogen. Für die anderen zwei Karten sind Petra Hahn und ich, beide hauptamtliche Mitarbeiter:innen, mitgegangen.

Am Samstag, 15.06.24 um 18:00 Uhr trafen wir uns in der Ev. Friedenskirchengemeinde Dortmund Nord-Ost, Schalom OT, um gemeinsam mit der Bahn zum Stadion zu fahren. Kurz vor dem Ziel mussten wir jedoch wegen eines Feuerwehreinsatzes umsteigen und einen großen Umweg machen. An der Theodor-Fliedner-Heim Haltestelle sind wir ausgestiegen und machten uns zu Fuß auf den Weg ins Stadion.

Dort angekommen, ging es zuerst zur Pommesbude, und jeder der Kinder durfte sich eine warme Mahlzeit aussuchen. Gestärkt stellten wir uns in die Schlange zum Stadion. Beim Einlass wurden wir freundlich von den Mitarbeiter:innen des Stadions kontrolliert. Nach etwa zwei Minuten waren wir drin.

Nachdem das Spiel zu Ende war, verlief alles reibungslos. Es gab keine böswilligen Aktionen von den Fans der beiden Teams. Der Ausgang verzögerte sich etwas, aber schließlich kamen wir draußen an und liefen zur Haltestelle, wo wir eine Bahn nahmen, die alle fünf Minuten fuhr.

Die Rückfahrt verlief schnell, da wir nicht umsteigen mussten. Mit den Eltern war vereinbart, dass sie ihre Kinder vor unserer Einrichtung abholen, was auch problemlos geschah. Die Kinder wurden abgeholt.

Wir hatten alle einen unvergesslichen Tag und danken dem JuleiCa-Büro für diese Möglichkeit. Die Kinder, die nicht mitfahren konnten, äußerten den Wunsch, ebenfalls ein EM-Stadionspiel zu besuchen. Solltet ihr also noch weitere Karten für andere Spiele haben und diese nicht loswerden, würden wir dieses Angebot gerne erneut annehmen.

Auch wir als JuLeica Koordinierung sagen Danke an alle Beteiligten für eine gute Zusammenarbeit in der Organisation der Besuche im Stadion.

 

JuLeiCa Event Respekt

Im schon sehr fortgeschrittenen Jahr 2024 war es an der Zeit, das JuLeiCa Event durchzuführen – dieses Mal mit dem Titel:“JuLeiCa zeigt: Respekt“. Wie schon der Titel verrät, galt die Einladung dem Besuch der Ausstellung Respekt, die seinerzeit in der DASA gezeigt worden ist.

Passend zum Thema Diversität, das den Jugendring seit längerer Zeit beschäftigt, hatten Jugendleiter*innen und freiwillig sowie hauptberuflich Tätige aus der Jugendarbeit die Möglichkeit, ein Format auszuprobieren, das auch sie im Anschluss gut als einen Zugang zum Thema mit ihren Gruppen potenziell nutzen konnten. Neben dem Besuch der interaktiven Ausstellung, die im Schwerpunkt für junge Menschen zwischen 14 und 18 Jahren konzipiert ist, nutzen die ca. 35 Teilnehmenden die Möglichkeit, Einblicke in die Workshopangebote, die begleitend zur Ausstellung angeboten worden sind, zu erhalten.

Nach dem gemeinsamen Start mit theaterpädagogischen Elementen, der von nahezu allen mit allerlei Interesse und Spaß angenommen wurde, konnte man sich anschließend an unterschiedlichen Stationen mit Fragen und Anregungen wie „Wie vielfältig bist du?“, „Wer bestimmt, was normal ist?“ oder auch „How to konter Floskeln“ dem Thema Diversität nähern.

In guter Atmosphäre und bei interessanten Gesprächen, die durch die Ausstellung angeregt wurden, endete mit einem gemütlichen Beisammensein das Event auch in 2024 in positiver Stimmung.

 
 

JuLeiCa Grundausbildung

Die im Herbst/Winter 2023 gestartete Grundausbildung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wurde im März 2024 abgeschlossen. Wir bearbeiteten mit insgesamt 23 interessierten Personen  die anstehenden Themen und Inhalte. Ein ungewöhnlich großer Kurs – das erfreulich große Interesse stellte zugleich eine zu bewältigende Herausforderung dar.

Das hing damit zusammen, dass diese aktuelle Nachfrage größer war als die Zahl der grundsätzlich zur Verfügung stehenden Seminarplätze, die die bisher genutzten Räumlichkeiten im FHH hergaben. Dank sehr kollegialer Unterstützung der Mitarbeitenden des Hauses wurde für diesen Kurs die Nutzung des großen Gartensaals im FHH ermöglicht.

Unser Grundausbildungs-Angebot richtet sich grundsätzlich an Mitarbeitende aus städtischen Einrichtungen, an Mitarbeitende aus kleineren Verbänden ohne eigene Ausbildungskapazitäten sowie an weitere, an der Jugendarbeit Interessierte. Mit den aktuellen Kursteilnehmenden erreichten wir erneut die anvisierten Zielgruppen unseres Ausbildungsformats. Somit stand „der Kurs“ für eine große Bandbreite der vielfältigen Angebots- und Ausgestaltungsformen der Kinder- und Jugendarbeit in Dortmund.

Moritz Lahusen, der aktuell ein Praktikum beim Jugendring absolvierte, unterstützte die Kursaktivitäten an mehreren Terminen und brachte eine gute Portion Abwechslung in die Sache.

Was bleibt: Die Grundausbildung zur Qualifizierung für die Kinder- und Jugendarbeit stellt einen wichtigen Baustein in der Qualifizierungslandschaft dar und wird weiterhin gut nachgefragt.

Workshop Jugendbeteiligung in der Juleica-Grundausbildung

Mittlerweile ist es zu einer schönen Tradition geworden, dass die Arbeitsstelle Jugend und Demokratie sich mit einer Einheit zu Jugendbeteiligung im verbandlichen Kontext in die JuLeiCa-Grundausbildung einbringt.

In entspannter Atmosphäre haben sich die Teilnehmenden mit ihrer eigenen Rolle und Haltung in partizipativen Prozessen in Verbänden und Einrichtungen beschäftigt. Während des Workshops wurde ein gemeinsames Grundverständnis für Partizipation entwickelt und Prozesse nach der Qualität von Beteiligung eingeordnet.

Mein Like: Highlights der Jugendarbeit

Zum Jahresende wurde auch in 2024 das „Like“ als gemeinsamer Jahresabschluss der Jugend(verbands)arbeit im Fritz-Henßler Haus durchgeführt.

Vertreter*innen aus insgesamt acht Verbänden und Gruppen präsentierten mit ihren unterschiedlichen Beiträgen interessante Ausschnitte aus den umfangreichen Aktivitäten der Kinder- und Jugendarbeit in Dortmund und boten damit den Besuchenden einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Aktionsformen.     

Eine Ferienfreizeit der BMPPD in Andalusien war dabei ebenso vertreten wie die Vorstellung der Lego-City und eine kleine Werbeeinheit für den Ponyhof Hilbeck aus den Reihen der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend oder das Sportprojekt „Jedes Kind kann schwimmen lernen“ der Sportjugend. Die Berichte über Aktivitäten der Falken im Rahmen des Spielplatz- Projekts in Dortmund Brackel, der Besuch in Leeds, organisiert durch die Arbeitsstellen Jugendbotschaft und Jugend und Demokratie und nicht zuletzt die Präsentation zum Abschluss des Projekts „Gleich Anders“ zum Thema Diversität rundeten die Reise durch die Themenvielfalt ab.  

Besonders freuten wir uns über einen Beitrag des Regionalteams West des Jugendamtes, bei dem die Highlights des Jahres vorgestellt wurden. Ein sehr interessanter Einblick in die Arbeit vor Ort.

Diese inhaltlichen Highlights wurden von einem Moderationsteam präsentiert, was ebenfalls sehr erfreulich war. Denn neben Lena Reinecke, ihrer Moderation seit langer Zeit fester Bestandteil der Veranstaltung, ist nun auch Marius Kläsener ins Moderationsteam eingestiegen. Unser Eindruck ist: Beide führten gekonnt souverän durch den Abend.  

Mit einer kleinen Tombola und einem gemeinsamen Essen klang ein Abend in geselliger Atmosphäre aus.  

 

#sicheresache: Netzwerk zum Kinderschutz

Das Thema Kinderschutz gewinnt seit einiger Zeit deutlich an Relevanz und ist aus dem Arbeitsalltag in der Kinder- und Jugendarbeit nicht mehr wegzudenken. Die Befassung mit dieser wichtigen Aufgabe ist mehr und mehr notwendig und zugleich als „on Top“-Thema bei vielen Verbänden und Gruppen nicht wirklich umfassend leistbar. Gerade deshalb ist es wichtig, Ebenen zu schaffen, auf denen man zu dem Thema arbeiten kann und ein Austausch stattfindet.  

Eine mittlerweile feste Instanz in diesem Bereich ist das landesweite Netzwerk zur Stärkung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt – kurz # sichere Sache, bei dem die JuLeiCa Koordinierung sich inzwischen aktiv beteiligt.

Seit 2023 finden zweimal jährlich landesweite Netzwerktreffen statt, in deren Rahmen sich die Verteter*innen aus Verbänden und Jugendringen zu unterschiedlichen Themen im Bereich Kinderschutz austauschen, durch Inputs von Expert*innen Impulse zur facettenreichen Arbeit erhalten und Themen weiterentwickeln können. Geleitet und organisiert von Milena Bücken und Sophia Gollers vom Institut für soziale Arbeit – ISA e.V., werden Aspekte wie z.B. die Implementierung des Themas in den Alltag verbandlicher Aktivitäten, die Überwindung von Widerständen bei der Behandlung dieses herausfordernden Themas oder Krisenkommunikation diskutiert.  Weitere Zusammenarbeit besteht in den unterschiedlichen Regionalgruppen, die sich etwa vierteljährlich zusammenfinden, um gemeinsam Themen zu identifizieren und zu bearbeiten.

Gerade vor dem Hintergrund knapper Ressourcen für ein so wichtiges Thema erweist es sich als hilfreich und zielführend, über diese Ebene im thematischen Zusammenhang des Kinderschutzes aktiv zu werden. Deshalb ist es ebenfalls ausgesprochen sinnvoll und wichtig, dass die JuLeiCa Koordinierung, gerade vor dem Hintergrund formulierter Unterstützungsbedarfe der Verbände, auch das Angebot der ISA zur Qualifizierung von Multiplikator*innen im Jahre 2024 wahrnehmen konnte.

 

Kooperation: „Vast vasteste“ läuft weiter – und wir sind dabei

Im Februar 2024 waren wir von der neuen Leiterin dieses Projekts, Gabriela Lehmann, eingeladen, erneut im Rahmen des Projekts „Vast vasteste – Hand in Hand“ für eine Gruppe von sich längerfristig qualifizierenden Bildungsmediator*innen einen 4-stündigen Fortbildungskurs zum Themenbereich „Aufsichtspflicht in Schulen“ anzubieten. Die Kooperation konnte damit nach dem erfolgten Wechsel der Projektleitung in diesem interessanten Handlungsfeld fortgesetzt werden.   

Zum Hintergrund: Dieses Projekt wurde 2023 aus städtischer Verantwortung an die Leitung von dobeq und AWO weitergegeben, wo es zunächst bis 2027 mit dem Ziel weitergeführt wird, neun Bildungsmediator*innen auszubilden und zu begleiten.

Zum Projekt selbst: Die Bildungsmediator*innen verfolgen an mehreren Schulen im Stadtgebiet die Aufgabe, die Lehrer und Lehrerinnen an den jeweiligen Schulen bei einer kultursensiblen Schulentwicklung sowie bei der niedrigschwelligen Beratung von Roma-Familien und deren Kindern zu unterstützen, und zwar mit dem Ziel, die gleichberechtigte Bildungsteilhabe von Schüler*innen aus diesen Familien strukturell zu verbessern.  

Die Mediator*innen selbst stammen ebenfalls aus der Roma-Community, sie arbeiten gemeinsam im Tandem mit einer Lehrkraft in diesem komplexen Aufgabenfeld. Durch ihre Vermittlung in sozialen Prozessen tragen sie dazu bei, dass an den jeweiligen Schulen das gegenseitige Verständnis und eine vertrauensvolle Kommunikation zwischen Eltern und Schule/Lehrer*innen gefördert wird. Zugleich nehmen die Bildungsmediator*innen an spezifischen Qualifikationsmaßnahmen teil.

Nachdem wir mit in unserer Qualifizierungseinheit zunächst wesentliche Informationen zum Themenbereich der Aufsichtspflicht in Schulen vermitteln konnten, wurden zentrale Aspekte und Alltagssituationen des Themenfeldes gemeinsam mit den Teilnehmenden beleuchtet und diskutiert. Der Austausch war intensiv und konstruktiv, das Angebot stieß offensichtlich auf reges Interesse, an eine Fortsetzung ist gedacht

Webtalk „Geschlechtliche Vielfalt in der Jugendverbandsarbeit leben“

 Zum Thema „Geschlechtliche Vielfalt in der Jugendverbandsarbeit leben“ fand, angeregt und organisiert im Rahmen der Steuerungsgruppe Diversität, im September ein Webtalk statt.

Interessierte Menschen kamen zusammen, um sich gemeinsam dem Thema Sensibilisierung für einen wertschätzenden Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt zu nähern.

Nach einem Impuls zur queersensiblen Praxis von Bernadette Möhlen (Fuma) blieb in Anschluss ausreichend Zeit für einen Austausch, für Erfahrungsberichte und das Artikulieren von Unsicherheiten und Herausforderungen.  Dabei wurden Fragen wie: „Wie gestalten wir auf Freizeiten die Dusch- und Schlafraumsituationen queersenibel?“ oder „Wie können wir uns selbst sensibilisieren und unsere Sprache und Anrede von Personen (u.a. in Hinblick auf Pronomen) anpassen?“ diskutiert.

Der Webtalk bot die Möglichkeit, in einem offenen und respektvollen Rahmen voneinander zu lernen, sich kollegial zu beraten und gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten.

Besuch in Lwiw vor dem Jugendhauptstadtjahr 2025

Im Oktober bot sich erneut eine exklusive Möglichkeit in den Austausch mit ukrainischen Jugendverbänden zu treten. Für den Jugendring Dortmund war Fabian Karstens (Zukunft braucht Erinnerung) Teil einer kleinen international besetzten Delegation des Europarates in Lwiw. Die gesamte Reise fand unter dem Eindruck des Krieges mit hohen Sicherheitsmaßnahmen statt.

Lwiw wird im kommenden Jahr Europäische Jugendhauptstadt. Dass sie diesen Titel erhalten, wurde maßgeblich von Tvory vorangebracht, einem lokalen Netzwerk von Jugendzentren. Tvory ist landesweit für seine herausragende Jugendkulturarbeit bekannt. Mitten in der Stadt entsteht gerade, durch die Arbeit unzähliger Freiwilliger, ein sehr besonderes neues Jugendzentrum im alten Kulturpalast der Stadt. Zum Zeitpunkt des Besuches waren dort auf einer Etage allerdings noch Binnenvertriebene aus den Kriegsgebieten untergebracht, mit denen die Delegation in einen kurzen, aber sehr emotionalen Austausch gegangen sind. Gemeinsam mit Jugendbotschafter*innen des Jugendhauptstadtjahres konnte die Delegation die jugendkulturellen Highlights der Innenstadt erkunden.

Neben den Jugendzentren haben wir uns auch mit Feministichna Majsternya über deren feministische Arbeit in Lwiw und die Verknüpfung mit der queeren Community ausgetauscht.

Unterschwellig war der Krieg immer präsent, auch wenn wir die Stadt oft scheinbar unbeschwert und sehr zukunftsgerichtet erleben konnten. So haben wir aber auch den Lytschakiwski-Friedhof und das Grab der Familie Basylewytsch besucht. Sie kamen bei einem Raketeneinschlag im September ums Leben. Die älteste Tochter Jaryna war Teil von Tvory, was die Organisation natürlich nachhaltig bewegt. Aber auch ein Luftalarm und ein kurzer (für viele erster) Aufenthalt im Schutzbunker haben uns die Situation hautnah vor Augen geführt – wenn auch an dem Tag keine akute Gefahr bestand.

Nach zwei sehr intensiven Tagen ging es weiter im polnischen Lublin auf einer Konferenz zur Jugendarbeit in Zeiten von Krieg.

 

Botschafter:innen der Erinnerung

Im Rahmen des Karfreitagsgedenkens in der Bittermark haben die Botschafter:innen der Erinnerung einen Beitrag gestaltet. Im Vorfeld haben sie sich mit den Biografien von Friedrich Schramm und Kasimir Nowak auseinandergesetzt und Figuren entwickelt. Diese selbst gestalteten Figuren wurden von den Jugendlichen während der Veranstaltung mit einem Redebeitrag eingeordnet.

 

Mit dem Lastenrad aus dem Projekt Gedenken Unterwegs haben die Botschafter:innen der Erinnerung beim Demokratiefestival in Dortmund-Dorstfeld sowie beim Pogromgedenken in Dortmund-Dorstfeld Präsenz gezeigt, den Infostand betreut und verschiedene Mitmachaktionen angeboten.

Gedenkstättenfahrt 2024 nach Prag und Theresienstadt

Unter dem Titel „Antisemitismus gestern und heute“ fand vom 1. bis 6. Oktober 2024 eine Gedenkstättenfahrt nach Prag und Theresienstadt statt. Über 40 Dortmunder Jugendliche machten sich auf den Weg nach Tschechien, um dort unter anderem die Spuren der Familie Hayum/Daniel weiterzuverfolgen.

Nach der nächtlichen Anreise besuchte die Gruppe am ersten Tag das jüdische Viertel in Prag. Am nächsten Tag folgte eine Stadtführung, bevor Zeit zur freien Verfügung stand. Der Freitag diente der inhaltlichen Vorbereitung auf den Besuch der Gedenkstätte Theresienstadt.

Am Samstag besuchte die Gruppe das Ghetto Theresienstadt, das während der NS-Zeit als Durchgangslager diente. Die intensiven Eindrücke wurden anschließend reflektiert. Am Sonntag erfolgte die Rückreise nach Dortmund.

Während der Gedenkstättenfahrt hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, mehr über die verschiedenen Formen des Antisemitismus zu erfahren.

 
 

Lebendige Geschichte

Im September konnten wir zwei besondere Menschen in Dortmund begrüßen.

Am 23.09. war Eva Weyl für ein Gespräch am Konrad-Klepping-Berufskolleg und berichtete dort über die Verfolgung ihrer Familie durch die Nationalsozialisten. Eva Weyl überlebte als Kind das Durchgangslager Westerbork – mehr als einmal entging sie mit ihrer Familie nur knapp einer Deportation in das Vernichtungslager Auschwitz.

Vom 23.09. bis 28.09. war Erika Rosenberg-Band, die Biografin von Emilie und Oskar Schindler, unser Gast in Dortmund. Im Rahmen ihrer Vortragsreihe legte sie den Fokus auf Emilie Schindler, die oft im Schatten ihres berühmten Mannes steht, aber mindestens genauso intensiv an der Rettung von über 1.200 Jüd:innen beteiligt war.

Während ihres Besuchs konnten wir Erika auch noch zu einem kurzen Interview begeistern – dieses findet ihr hier:

 

Stolpersteine

Im Jahr 2024 konnten 21 neue Stolpersteine in Dortmund verlegt werden. Am 29.04. konnten wir gemeinsam mit Bürgermeister Norbert Schilff den 400. Stolperstein in Dortmund verlegen. Die Stolpersteinverlegungen in Dortmund werden durch den Jugendring Dortmund koordiniert. Die Recherche erfolgt in Kooperation mit dem Stadtarchiv und den jeweiligen Stolpersteinpaten. Die technische Seite der Verlegungen wurde durch das Tiefbauamt unterstützt.

Leider mussten wir in diesem Jahr auch den ersten Fall eines entwendeten Stolpersteins bearbeiten. In Dortmund-Hombruch wurde der Stolperstein für Jenny Rosenbaum gestohlen. Eine Neuverlegung des Steins steht noch aus, aber wir hoffen auf eine Fertigstellung im ersten Halbjahr 2025.

Tagesexkursionen

Gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartner:innen konnten wir 2024 Tagesexkursionen nach Aalten und Enschede realisieren.

In Enschede hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, mit dem Holocaust-Überlebenden Bert Woudstra zu sprechen und mehr über die dortige Synagoge zu erfahren. Bert Woudstra überlebte die Verfolgung durch die Nationalsozialisten im Versteck – nur dank vieler Widerstandskämper:innen, die ihm und seiner Familie halfen, können wir heute mit ihm sprechen.

Die Tagesexkursionen nach Aalten bieten einen niederschwelligen Einstieg in das Thema Flucht und Verfolgung im Nationalsozialismus. Zum Programm in Aalten gehören stets ein Besuch des Untertauchermuseums sowie der kleinen Synagoge im Ort.