Jugendring-Arbeitsstellen 2023

Jugendring-Arbeitsstellen

Für die Arbeitsstellen des Jugendring Dortmund war 2023 ein sehr arbeitsreiches Jahr, in dem wir (uns und andere) bewegt und Menschen zusammengebracht haben. Hoch hinaus ging es beim JuLeiCa-Event, weit gereist sind wir in verschiedenen internationalen Maßnahmen oder waren mit dem Fahrrad auf Gedenkstättenfahrt.

 

Wir sind alle verbunden – oder?

Im Sommer hat sich eine Gruppe junger Menschen mit den Arbeitsstellen Jugend &Demokratie und JugendBotschaft auf eine Reise von Dortmund nach Antwerpen auf historischen und aktuellen Spuren globaler Verflechtung und ihren Auswirkungen begeben.

Gestartet ist die Reise am Friedensplatz. Hier hat sich die Gruppe mit Verantwortlichen aus dem Büro des Oberbürgermeisters über die Stellung von Dortmund in der Welt und die Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele ausgetauscht. Von hier ging es zum Hafen. Bei einem Picknick im Schatten des Alten Hafenamtes wurde sich mit einem Quiz zu Globalen Warenströmen ausgetauscht.

Am folgenden Tag ging es mit der Bahn nach Antwerpen, einem der zentralen Knotenpunkte für wirtschaftlichen Austausch aber auch Ausgangspunkt für kulturellen Wandel in Europa. Bei einem historischen Standrundgang hat sich die Gruppe mit der Geschichte von Handel und Wirtschaft in Europa beschäftigt. Vertieft wurden die Eindrücke am nächsten Tag bei einem Besuch der Ausstellung „Fracht“ im Museum aan de Stroom. Sie erzählt die Geschichte der globalen Verflechtung, kulturellen Wandels und wachsenden Wohlstandes in Europa, aber auch der Ausbeutung von Mensch und Umwelt. Diese Ambivalenz hat uns in den folgenden Reflektionen und Gesprächen immer begleitet.

Im Hafeninformationszentrum Portopolis hat ein fachkundiger Guide der Gruppe nicht nur den Hafen Antwerpen erklärt, sondern auch die Brücke nach Dortmund geschlagen und wie wir alle (nicht nur) durch Warenströme miteinander verbunden sind. Die enormen Ausmaße des Hafens konnten bei einer Fahrt mit dem Waterbus erfahren werden.

Zum Abschluss der Fahrt ging es mit Audioguide auf die Spur eines ganz besonderen Wirtschaftszweiges in Antwerpen: dem Diamanthandel.

Zurück in Dortmund fand das Abschlusstreffen in der Ausstellungswerkstatt „Das ist kolonial“ im LWL Museum Zeche Zollern statt, in der die Gesprächsfäden aus dem MAS aufgegriffen wurden.

     

 

 

Let‘s shape the city!

Wie sieht unsere Stadt von morgen aus? Und wie können also junge Menschen ihre Stadt und damit auch ihre Zukunft mitgestalten?  Ziel der Studienreise mit den Arbeitsstelle Jugend&Demokratie und der JugendBotschaft in den Herbstferien war es, neue Antworten auf diese Fragen zu finden. Dazu bot es sich an, die Kontakte der Stadt Dortmund nach Cluj-Napoca zu nutzen. Im Rahmen einer Projektpartnerschaft haben sich beide Städte in den vergangenen Jahren über Innovationsökosysteme, Resilienz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung ausgetauscht. Zudem hat sich Cluj-Napoca seit dem Titelgewinn „Europäische Jugendhauptstadt“ in 2015 verpflichtet, Jugend mindestens bis 2030 in der Planung zu priorisieren.

Unsere Gruppe wurde dabei ergänzt von jungen Menschen unserer Partnerorganisation CATCH in Leeds. Bevor es nach Rumänien ging, lernten sich die Teilnehmenden bei zwei Vortreffen kennen, bekamen einen Einblick in das Programm und besprachen die Grundlagen von Kommunalpolitik und -verwaltung in Dortmund und Leeds.

Die Gruppe startete am 1. Oktober ihre Reise nach Cluj-Napoca. Dort wurden sie abends von zwei Studentinnen der Organizația Studenților Pentru Turismul Românesc (OST) empfangen, die einen Stadtrundgang für die Gruppe zugeschnitten haben – hierbei ging es nicht nur um die Stadtgeschichte, sondern auch um Orte für junge Menschen. Der nächste Tag befasste sich mit der Frage „Was heißt es, jung zu sein?“ und begann mit einem Besuch des Liceul Teoretic Avram Iancu, der Einblicke ins rumänische Bildungssystem ermöglichte. Teamaktivitäten im Park und ein gemeinsamer Workshop am Abend vertieften das Verständnis der Gruppe für das Thema Jugend. Am Dienstag standen Stadt und Gemeinschaft im Fokus. Im Rathaus trafen sie die stellvertretende Bürgermeisterin Oláh Emese und diskutierten über Stadtgestaltung aus Jugendperspektive. Der Besuch im Dorf Salicea ermöglichte Einblicke in gemeinschaftliche Projekte und die Diskrepanz von Stadt und Land. Darüber hinaus konnte die Gruppe dort gemeinsam das traditionelle Gericht Sarmalé kochen. Der Mittwoch widmete sich Jugendbeteiligung und außerschulischen Bildungsprojekten. Die Teilnehmden lernte Com’ON Cluj kennen, eine Organisation, die junge Menschen dazu ermutigt, eigene Ideen umzusetzen und die Stadtgemeinschaft durch Mikroprojekte zu verbessern. Bei QUB Education erhielten sie Einblicke in MINT-Bildungsarbeit. Der Tag endete mit einer Diskussion einem Vertreter der Federația Tinerilor din Cluj über die Gruppe über den Wert sich zu organisieren, mit anderen zu vernetzen und gemeinsam mehr zu erreichen.

Am Donnerstag erkundete die Gruppe das Salz-Bergwerk von Turda mit einer Delegation der Asociația pentru Mobilitate Socială și Educație Democratică (AMoS), die sie im Anschluss besuchte. AMoS macht in Turda schulische und außerschulische Bildungsprojekte, fördert soziales Engagement, bietet jungen Menschen in Turda ein zweites Zuhause und unterstützt ihre individuellen Potenziale. Am „Grünen Freitag“ ging es um Digitalisierung, Kultur und soziale innovation. Morgens bekam die Gruppe Einblicke in den Innovations- und Experimentierfonds FIX, der junge Menschen in ihren Projekten zur sozialen Innovation unterstützt. Anschließend besuchten sie Mănăștur, wo Bürgerbeteiligung die Umgestaltung des Cinema Dacia ermöglichte.

Gemeinsam mit den städtischen Vertreter*innen hat die Gruppe zum Andenken an den Besuch einen Baum vor dem Kino gepflanzt. Der Tag endete in der Kultureinrichtung Turnul Pompierilor mit einer beeindruckenden Aussicht über die Stadt. Am Samstag besuchte die Gruppe das Muzeul Național de Istorie a Transilvaniei und ließ die Woche beim gemeinsamen Mittagessen Revue passieren, bevor sie den Nachmittag in Kleingruppen verbrachte.

     

Setting the stage – Moderationsausbildung für junge FINTA

Von Juni bis Dezember 2023 fand das Projekt „Setting the stage“ in Kooperation mit den IBB und finanziert aus Mitteln des Zukunftspakets für Bewegung, Kultur und Gesundheit des BMFSFJ statt. Um mehr junge FINTA auf den Bühnen politischer und kultureller Veranstaltungen zu sehen, organisierten die Arbeitsstellen Jugend & Demokratie und JugendBotschaft die Moderationsausbildung. An vier Wochenenden bekamen die zu Beginn 10 Teilnehmenden von Jil Blume-Amosu die wichtigen Fähigkeiten und Fertigkeiten an die Hand.

Im ersten Modul „Präsenz!“ lernte sich die Gruppe und die Teilnehmenden selbst neu kennen. Bei ihren Laudationes über ein*e Partner*in behielten sie besonders den Fokus auf Bühnenpräsenz und Selbstbewusstsein nicht außer Augen. In dem Modul ging es außerdem um die Kontrolle der eigenen Wirkung, bewusste Nutzung der Macht und Themen wie die Farben der Stimme.

Das zweite Modul „Interviews“ füllte den Werkzeugkoffer der Teilnehmenden mit Fragetechniken für diverse Settings und die individuellen Bedürfnisse unterschiedlicher Gästetypen. Diese und weitere Interviewskills konnte die Gruppe bei einem Ausflug auf den CSD direkt anwenden und sich ausprobieren. Thematisch inspiriert gestalteten sie danach ein fiktives Panel “Gemeinsam weiter!” anlässlich des 25. CSD Dortmund.

Das dritte Modul „Kontroversen und Konsens“ verbrachte die Gruppe in Hattingen-Welper.   Dort definierten sie Merkmale für eine gute Moderation im Umgang mit Kontroversen und Konsens, behandelten die dafür wichtige Themenrecherche sowie die eigene Haltung in verschiedenen Organisationen. Bei der Vorbereitung und Durchführung von Panels zu den Themen „Kinderarmut in Dortmund bekämpfen!” und “EU-Wahlen: Wie wählt Dortmunds Jugend?” konnten sie Neugelerntes im sicheren Raum anwenden.

Ausflüge zwischen den Modulen gaben der Gruppe nochmal besondere Einblicke in die unterschiedlichen Settings von Moderation. Bei einem virtuellen Treffen konnten die Teilnehmenden dazu Moderatorin Susas Zare interviewen und bei Magazin Royale bekamen sie Einblicke in Studioaufnahmen.

Im letzten Modul beschäftigte sich die Gruppe mit dem „Drumherum“ von Moderation. Es ging um die Bedeutung eines geeigneten Raums, um Technisches und Organisatorisches, um die Entscheidung über sitzende oder stehende Diskussionsteilnehmende und vieles mehr. Gemeinsam planten die Teilnehmenden eine Abschlussveranstaltung, bei der alle ihr Können präsentieren konnten. Zum Abschluss wurde 8 Teilnehmenden ein Zertifikat ausgestellt.

 

Europäische Freundschaftstage knüpfen neue Netzwerke zwischen jungen Menschen

Jugend für Frieden und Demokratie: Unter diesem Motto waren Anfang Mai 60 junge Menschen aus ganz Europa zu Gast in Dortmund.

Der Einladung des Jugendamtes der Stadt Dortmund und des Jugendring Dortmund folgten junge Menschen aus Dortmunds europäischen Partnerstädten Leeds (Großbritannien), Amiens (Frankreich) und Novi Sad (Serbien). Aus einer Partnerschaft der Metropolregion Amiens waren zudem noch Gruppen aus Iwajlowgrad (Bulgarien) und Nałęczów (Polen) zu Gast in Dortmund.

Schon im vergangenen Jahr haben wir gemeinsam mit dem Jugendamt der Stadt Dortmund die Idee entwickelt, unsere europäischen Partnerstädte zu einer großen Jugendbegegnung nach Dortmund einzuladen. Die Freundschaftstage stehen damit in einer Traditionslinie mit den Friedenstagen der 1990er Jahre und den Internationalen Demokratietagen von 2015 und 2018.

Jungen Menschen wurde hier die großartige Chance gegeben, einander kennenzulernen und über den ganzen Kontinent hinweg Freundschaften zu schließen. Dieser unglaublich wertvolle Erfahrungsaustausch hat für alle Beteiligten neue Horizonte eröffnet. Direkt aus dem Projekt entstanden sind sehr konkrete Folgeprojekte, neue Netzwerke auch zwischen Organisationen und viele weitere Ideen für eine gemeinsame Zukunft.

Während der Woche wurde den Teilnehmenden ein ambitioniertes Programm geboten. Von Erinnerungskultur am Jahrestag des Ende des Zweiten Weltkriegs, über Zusammenleben und Solidarität auf unserem Kontinent am Europatag, junges Engagement und Politik mit Besuch des Landtags bis hin zu Diversität und Vielfalt zog sich ein thematischer roter Faden durch die gesamte Woche. Bearbeitet wurden die Themen in themengeleiteten Stadtrundgängen, einem Stadionbesuch, mit Workshops, Planspielen, den Ausflug in den Landtag, sowie durch sportliche und kreative Angebote.

Möglich gemacht werden konnte diese inhaltliche und methodische Vielfalt durch die gelungene Kooperation im Programm mit weiteren Akteuren der vielfältigen Dortmunder Stadtgesellschaft wie den Botschafter*innen der Erinnerung, BVB-Lernzentrum, Europe Direct, Respekt-Büro, Nordstadt-Liga, Train of Hope und nicht zuletzt den Jugendfreizeitstätten in Lütgendortmund und Hombruch.

Wir hoffen darauf, diese Kooperationen ausbauen und vertiefen zu können mit gemeinsamen Projekten, Aktionen und Reisen. Spätestens 2025, achtzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges und in einem hoffentlich wieder friedlicheren Europa, würden wir gerne erneut alte wie neue Freund*innen zu Freundschaftstagen nach Dortmund einladen zu können.

Ein Blick auf das Bildungsnetzwerk in Cluj-Napoca

Mit der geplanten Studienreise nach Cluj für den Herbst 2023 kam die Einladung zur Teilnahme an der zweiten Runde des Erasmus+ Projekts „Non-formale kommunale Bildungsräume für bildungsbenachteiligte Jugendliche neu denken“ der Bundesarbeitsgemeinschaft Kath. Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e.V. und des Cluster of Education in Cluj (C-EDU, Asociatia Cluster de Educatie) wie gerufen.

So bekam die JugendBotschaft die Möglichkeit, im Mai 2023 mit einer Delegation von Akteur*innen der nicht-formalen Bildung aus Dortmund und Umgebung sowie mit einer städtischen Vertreterin Cluj-Napoca zu besuchen. Der inhaltliche Fokus lag auf Digitalisierung, sozialer Innovation und der Verbindung von Stadt und Land. Hierzu wurden verschiedene Räume nicht-formaler Bildung besucht, mit verschiedenen Akteur*innen ausgetauscht, und die Programme von C-EDU vorgestellt.

Beim Besuch der rumänischen Delegation im September 2023 in Dortmund ging es neben ein paar weiteren Einblicken in Räume und Organisationen von nicht-formeller Bildungsarbeit insbesondere um die strategische Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zwischen den Akteur*innen aus Cluj und Dortmund.

Bei den Hin- und Rückbesuchen konnten viele Kontakte geknüpft werden, die maßgeblich zur Planung der Studienreise beigetragen haben, u.a. zur Federatia Tinerilor din Cluj, einer Föderation von Jugendverbänden, also quasi eine Schwesterorganisation des Jugendring.

     

Future Mentors Conference

Eine engagierte Jugendliche vertrat Dortmund bei der „Future Mentors Follow-Up Conference“ am 27. und 28. November in Stuttgart. Die Konferenz schloss an das „Future Mentors“-Programm an, das im Rahmen von Eurocities initiiert wurde. Dahinter steht die Idee, die Perspektive junger Menschen stärker in Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen, dass sie als Mentors und damit Expert*innen ihrer jugendpolitscher Anliegen dienen. Dortmund hat zuvor nicht an dem Programm teilgenommen, dennoch bekam die Jugendliche die Möglichkeit, sich in Stuttgart europäisch zu vernetzen, auszutauschen und über Beteiligungsprozesse zu diskutieren. Außerdem wurde die weitere Ausgestaltung des Programms besprochen und über die mögliche Teilnahme der jungen Menschen bei der nächsten Eurocities Conference 2024 in Cluj-Napoca geredet.

Städtediplomatie mal anders!

Wie Städtediplomatie auf deutsch-britischer Ebene aussieht, konnten zwei junge Menschen und die JugendBotschaft in Leeds auf der Urban Diplomacy Exchange German-British Partnership Conference erleben. Hier ging es insbesondere um die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele auf lokaler Ebene. Am Tisch mit den städtischen Vertreter*innen von Dortmund und Leeds konnten sie die Zukunft der Städtepartnerschaften mitdiskutieren und die Perspektive junger Menschen mit einbringen. Außerdem halfen sie ein wenig bei der Konferenz aus und konnten so einen Blick hinter die Kulissen von politischen Veranstaltungsplanung werfen.

Bei der 2,5-tägigen Konferenz wurde der Austausch zwischen dem Jugendring Dortmund und CATCH Leeds als Beispiel für eine gelingende Partnerschaft erwähnt – auch diesen vertieften sie bei dem Besuch. Den Rest der Woche verbrachten sie in der Einrichtung CATCH in Harehills. Mit den 2021 gewonnen Freunden verbrachten sie Zeit und konnten bei einem Kurzpraktikum Erfahrungen in der offenen Jugend- und Communityarbeit sammeln.

 
 
 

Der Jugendring Dortmund konnte in Kooperation mit dem Jugendamt Dortmund und gemeinsam mit der Unter AG §78 Kinder- und Jugendarbeit für interessierte Gruppen und Verbände ein Qualifizierungsangebot für eine sogenannte InsoFA (insoweit erfahrenen Fachkraft) organisieren. Gegenstand einer Beratung durch eine insoweit erfahrene Fachkraft im Kinderschutz ist die Risiko- und Gefährdungseinschätzung im Vorfeld einer Mitteilung an das Jugendamt sowie die Planung notwendiger und geeigneter Schutzmaßnahmen in konkreten Einzelfällen.

Dieses Qualifizierungsangebot für eine InsoFa nahmen schließlich insgesamt 16 Personen in Anspruch, die über entsprechende persönliche und fachliche Voraussetzungen (Berufserfahrung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe sowie Grundlagenkenntnisse im Bereich des Kindeschutzes) verfügen.   

Die achttägige Qualifizierung fand im Früh- und Spätsommer im Rahmen von jeweils vier Präsenz- und Onlineveranstaltungen statt. Nach erfolgreich bestandenem Abschluss steht nun eine Personengruppe zur Verfügung, mit deren Aktivitäten an dem Aufbau eines jugendverbandsbezogenen Netzwerks gearbeitet werden wird. Dabei wird angestrebt, für Jugendverbände bzw. für deren Betreuungspersonen und Mitglieder angemessene Beratungsangebote zu schaffen. Diese Möglichkeiten der Beratung sollen ausdrücklich im Hinblick auf die besonderen Erfordernisse verbandlicher Aktivitäten, Strukturen und Situationen ausgerichtet sein.   

Diese Personengruppe wird perspektivisch qualifiziert über den eigenen Verband hinaus in diesem aufzubauenden Netzwerk in Sachen Kinder- und Jugendschutz in Dortmund agieren.

“Kommunalpolitik, (k)ein Spaziergang” 

Da das Rathaus 2023 weiterhin saniert wurde, konnten Gruppen sich mit dem Alternativprogramm eines Spaziergangs dem Thema Kommunalpolitik und ihren Akteur*innen nähern. Dabei besuchten die Teilnehmenden Orte, die mit politischen Entscheidungsfindungen und ihrer Umsetzung zusammenhängen und an denen die historischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen Dortmunds deutlich werden. Anschließend konnten sie mit Dortmunder Lokalpolitiker*innen ins Gespräch kommen.

Demokratie in der Kommune – Demokratiekurs des Leibniz-Gymnasiums 

Am Leibniz-Gymnasium gibt es das Wahlpflichtfach Demokratie – natürlich darf da das Thema Kommunalpolitik nicht fehlen. Mit einer Rallye durch die Innenstadt vertieften die Schüler*innen der 8. Klasse des Kurses ihr Wissen und bekamen einen Eindruck von den Schauorten lokaler Demokratie.

Beim Gespräch mit Uwe Waßmann, Antje Joest, Martin Grohmann, Britta Gövert, Fabian Erstfeld und Olaf Schlösser sprach die Gruppe im Anschluss über tagesaktuelle Themen im Rat und die Rolle von Ratsmitgliedern. Das Gespräch war sehr lebhaft und konnte nur schwer ein Ende finden. Auf der Meinungswand fanden viele Anregungen ihren Platz: zum Schulgebäude, zum Ausbau des ÖPNV und sicherer Radwege, zu Grünflächen und Angeboten für die Gemeinschaft. Eine wichtige Frage, die nicht so einfach zu beantworten war, bezog sich auf die Besetzung des Rates:

„Im Stadtrat sind aktuell nur Menschen, die es sich leisten können, eine so zeitaufwändige Aufgabe zu übernehmen. Dadurch fehlt aber ein großes Spektrum an Bürger*innen aus der Unterschicht. Warum fördert man es nicht, Menschen aus allen Schichten in der Politik zusammenzubringen (…)?“

Was hat Kommunalpolitik mit mir zu tun? – mit einer Gruppe der Schule an der Froschlake 

Auch eine kleine Gruppe der 8.Klasse der Schule an der Froschlake beschäftigte sich interaktiv und spielerisch mit dem Thema Kommunalpolitik. Hierbei ging es insbesondere um die Frage, wie sie persönlich damit verbunden sind.

Mit der Vorsitzenden des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie Anna Spaenhoff und ihrer Vertreterin Britta Gövert fiel auf sprach die Gruppe insbesondere über den Zustand ihrer Schule und des Schulgeländes und richteten ihr Anliegen anschließend an die Bezirksvertretung.

Über steigende Preise und Obdachlosigkeit – Anliegen der 5. Klasse der Albert-Einstein-Realschule

Dass junge Menschen sehr wohl ihr Umfeld im Blick haben und politische Forderungen formulieren, zeigte das Gespräch zwischen der 5. Klasse der AER und kommunalpolitischen Vertreter*innen. Zuvor traten die Schüler*innen in Kleingruppen in drei Runden gegeneinander an. Bei den Quizzen konnten sie aus der Umgebung Hinweise suchen und ihr altes und neuerworbenes Wissen beweisen.

Mit Bürgermeisterin Ute Mais, Bezirksbürgermeister Werner Gollnick, Ulrich Langhorst, Fabian Erstfeld, Uwe Martinschledde und Olaf Schlösser sprach die Gruppe über verschiedene Themen. Für den besonderen Fokus auf den Bezirk Scharnhorst war Bezirksbürgermeister Werner Gollnick Ansprechpartner: Da ging es um das Schulgebäude, fehlende Sportplätze, die Sauberkeit im EKS und eine fehlende Moschee. Im Allgemeinen beschäftigte viele Schüler*innen aber insbesondere die Obdachlosigkeit und Armut im Stadtbild sowie die steigenden Preise.

Spaziergang Sowi-LK GSG musste entfallen 

Der geplante Spaziergang mit der GSG konnte krankheitsbedingt nicht durchgeführt werden und wegen zeitlicher Einschränkungen im Schulprogramm nicht nachgeholt werden.

   

„Politik umme Ecke“ – Besuch der Bezirksvertretung beim Demokratietag an der Geschwister-Scholl Gesamtschule 

Wie bereits 2022, konnten auch in diesem Jahr beim Demokratie-Projekttag zwei klassenübergreifende Gruppen die Bezirksvertretung in Brackel besuchen. Nach einem kurzen Fußweg von der Schule erreichten sie das Balou, wo die BV Brackel tagt – Politik passiert im wahrsten Sinne „umme Ecke“.

Bei dem Besuch und im Gespräch mit Bezirksbürgermeister Hartmut Monecke bekamen die jungen Menschen einen Einblick, was die Aufgaben und Möglichkeiten der BV sind und welche Rolle Bezirksbürgermeister*innen spielen. Sie konnten aber darüber hinaus auch ihre Wünsche und Anliegen äußern.

Grundausbildungen

Auch im Verlauf des Jahres 2023 rahmte die Grundausbildung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen die Arbeit der JuLeiCa Koordinierung.

Zu Beginn des Jahres befanden wir uns in der mittleren Phase der im Herbst 2022 gestarteten Ausbildung und beschäftigten uns intensiv mit den Themenbereichen Spielpädagogik und Projektarbeit, weitere Themenschwerpunkte schlossen sich im Februar und März an. Die insgesamt 5 Wochenenden und 80 Stunden Ausbildung vergingen für die teilnehmenden 17 Personen zügig, die aus unterschiedlichen Bereichen der offenen Kinder- und Jugendarbeit kamen und interessante Perspektiven und Facetten ihrer Arbeit in das Kursgeschehen einbrachten.  

Auch an der folgenden Grundausbildung im Winter 2023 ist ein großes Interesse zu verzeichnen. Zum Start des Grundkurses, der sich mit insgesamt 23 Teilnehmenden bis zum März 2024 erstreckt, standen wir vor der Situation, dass die Nachfrage die Zahl der zur Verfügung stehenden Seminarplätze eigentlich deutlich überstieg. Dank der Möglichkeit, den im FHH befindlichen Gartensaal zu nutzen, ist auch mit der großen Teilnehmendenzahl gut zu arbeiten.

Neben den städtischen Einrichtungen nutzen auch kleinere Verbände ohne eigene Ausbildungskapazitäten, sowie weitere, an der Jugendarbeit Interessierte die Grundausbildung. Damit erreichen wir nach wie vor ziemlich genau die mit den Jugendverbänden gemeinsam definierten Zielgruppen.

Besonders erfreulich zu erwähnen ist die Unterstützung von Moritz Lahusen, der im Rahmen eines Praktikums im Jugendring Dortmund die Durchführung des Kurses ganzheitlich unterstützt. Vielen Dank dafür.

Insgesamt können wir resümieren: Die Grundausbildung zur Qualifizierung für die Kinder- und Jugendarbeit stellt einen wichtigen Baustein in der Qualifizierungslandschaft dar und wird weiterhin gut nachgefragt. Daran soll sich nichts ändern.

       

Event: JuLeiCa über Dortmund

Děkuji (Tschechien)

Arigatō (Japan)

Ngiyabonga (Zulu)

Kiitos (Neuseeland)

bEdankt (Niederländisch)

Danke sagt man auf der ganzen Welt… Damit begann die Einladung zum Event über den Dächern Dortmunds. Und damit ist der Grundgedanke der Veranstaltung auch schon getroffen. Mit dem jährlich stattfindenden JuLeiCa-Event wird die Anerkennung für das facettenreiche Engagement von Jugendleiter*innen ausgedrückt und ihnen zugleich für ihren Einsatz für Kinder und Jugendliche in Dortmund gedankt.

     

Dieses Mal galt es, Dortmund aus einer eher ungewohnten Perspektive zu betrachten. An einem warmen Spätsommerabend ging es auf den Skywalk auf Phoenix-West. Gemeinsam waren 99 Stufen zu erklimmen, um dann in 26m Höhe auf einem Steg der Sonne entgegen in Richtung des Hochofens der ehemaligen Hoesch AG zu laufen, einem Denkmal der Industriekultur. Im Rahmen dieser geführten Tour mit zwei Gruppen erlangten die Anwesenden Informationen über die Abläufe und Arbeitsweisen innerhalb des ehemaligen Stahlwerks, das auf Phoenix-West 1998 geschlossen wurde.

         

   

Nach der interessanten Führung über ein starkes Stück Dortmunder (Industrie)Geschichte kehrten die Teilnehmenden anschließend zu einem Imbiss am Foodtruck samt einem (oder zwei) kalten Getränken in der Stehbierhalle der Bergmann-Brauerei ein. Vor dem Hintergrund dieser sehr beindruckenden früheren Industriekulisse ließen sich dort in gemütlicher Atmosphäre gute Gespräche führen und der Abend klang gesellig aus.

Ausweitung des Projekts „Gleich Anders“ mit dem KJT/ Theater für junges Publikum

Das Projekt „Gleich Anders“, das 2021/2022 durch die JuLeiCa Koordinierung in Kooperation mit dem KJT/ Theater für junges Publikum erarbeitet und durchgeführt worden ist, stieß bei den beteiligten Verbänden und Einrichtungen, in denen es aufgeführt wurde, auf eine sehr positive Resonanz.

          

         

Das Theaterstück, das ursprünglich für Kinder zwischen 9 und 13 Jahren konzipiert worden ist und das bei dieser Zielgruppe sehr gut ankommt, enthält auch für ältere Zuschauer*innen eine große Fülle von Impulsen für die Weiterarbeit an unterschiedlichsten Diversitätsaspekten. Es ist damit ein guter Einstieg in das Thema über die ursprüngliche Zielgruppe hinaus. Denn es bietet sehr anregende Anknüpfungsmöglichkeiten, um sich mit unterschiedlichen Fragen, Herausforderungen und Realitätsebenen zu befassen, die das sehr aktuelle Thema „Diversität“ auszeichnen. So war es ausgesprochen erfreulich, dass im ersten Halbjahr das Stück für insgesamt sechs Gruppen im Rahmen unseres Projekts aufgeführt werden konnte. Beide vom Theater angebotenen möglichen Optionen für eine Buchung, entweder als gruppenbezogene Aufführung im KJT oder als Aufführung vor Ort in eigenen zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten, wurden dabei genutzt.

                 

Auf Grund des großen Zuspruchs wurden Möglichkeiten eröffnet, dieses Projekt zeitlich bis ins Jahr 2024 zu verlängern und auszuweiten und natürlich auch weitere Aufführungen für Jugendarbeitsgruppen anbieten zu können. Zum Projektumfang gehören ebenfalls eine weitere theaterpädagogische Fortbildung für Mitarbeitende in der Jugendarbeit sowie drei Theaterprojekte in Gruppen und Einrichtungen. Auf dieser Basis lässt sich konstruktiv an bereits zuvor artikulierte Facetten pädagogisch anknüpfen, die untrennbar mit Herausforderungen der Diversitäts-Thematiken zusammenhängen. Oder diese Herausforderungen stehen nach dem Besuch des Theaterstücks sozusagen neu oder weiterhin auf der Tagesordnung.

Wir sind sehr gespannt.  

Like 2023

Mit der Veranstaltung „Mein Like“ im Dezember bot sich als Jahresabschluss eine schöne Gelegenheit, all denjenigen zu danken, die sich im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit in Dortmund engagieren.

In gemütlicher Atmosphäre präsentierten Mitarbeitende aus Verbänden und Einrichtungen an diesem Abend den rund 70 Teilnehmenden vielseitige Aktionen aus der Jugendarbeitspraxis in Dortmund 2023. Dabei stellten sie ihre unterschiedlichen Highlights des Jahres vor.  Vom Familienmitmachkonzert und einem Lego-Wochenende über viele Ferienfreizeiten und -aktivitäten, die bis nach Korea führten, zu Moderationsausbildungen und kreativen Ergebnissen wie einem Tapetenkino waren eine Menge sehr individueller und zugleich höchst interessanter Beiträge dabei. Auch das Dortmunder Kinderprinzenpaar war zu Gast und berichtete über seinen straffen Zeitplan in der fünften Jahreszeit.

Zwischen den Beiträgen hatten die Anwesenden die Möglichkeit, ihr Glück bei der Tombola zu versuchen und ein paar schicke Preise zu gewinnen.

Im Anschluss an das “offizielle” Programm nahmen alle die Einladung zu einem gemütlichen Austausch und Kontakteknüpfen bei einigen leckeren Kleinigkeiten gerne an.

                                                                      

Insgesamt war es ein sehr geselliger und wertschätzender Abend, mit vielen positiven Eindrücken, der auch 2024 auf jeden Fall wiederholt wird.         

 

         

Jugendring Sommerfest am 03.06.2023 im FHH

Das gemeinsame Sommerfest des Jugendrings anlässlich seines 75. Geburtstags (es war dann der 76.) auf dem Gelände des Big Tipi wurde von vielen Besucher*innen und Beteiligten als eine gute Möglichkeit empfunden, mal etwas „Schönes gemeinsam machen“. So waren die Beteiligten sich einig, dass auch in 2023 ein Sommerfest folgen sollte. An einem sonnigen Juni-Samstag gestalteten mehrere Verbände gemeinsam mit dem Team des Jugendrings ein buntes und vielfältiges Programm auf dem Außengelände des Fritz-Henßler-Hauses. Die Aktivitäten reichten von der Möglichkeit, sich an der Durchführung von Löschübungen zu beteiligen über action painting und Großspielen bis hin zu thematischen Angeboten wie einer Kinderrechtewerkstatt. Für körperliche Aktivität, Auspowern und Toben standen Hüpfburg, Sumoringen, ein Fahrradparcour und ein Bungeerun zur Verfügung. Wer sich erholen wollte, konnte sich ans Lagerfeuer setzen und Marshmallows grillen, Buttons anfertigen, sich Tattoos oder auch das Gesicht schminken lassen, Upcycling betreiben oder einfach mal in Ruhe mit den Menschen vor Ort ins Gespräch kommen. Leider war der Besuch des Sommerfests nicht so umfangreich, wie wir es uns erhofft hatten, aber dennoch war es für alle Beteiligten eine richtig gute Zeit, denn die Angebote wurden gerne angenommen und es bestanden viele Gelegenheiten, um untereinander ins Gespräch zu kommen und sich austauschen. Die Anwesenden waren sich einig: es ist ein lohnenswertes Veranstaltungsformat.

Ganzheitliches Konzept zu Jugendpartizipation

Mit dem Auftrag des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie an die Verwaltung im Oktober 2021, startete ein umfangreicher Prozess, Beteiligung in Dortmund zu evaluieren und neu zu konzeptionieren. Das Ziel ist, das Angebot „attraktiver, inklusiver, abwechslungsreicher und niederschwelliger Beteiligungsmöglichkeiten“ zu gestalten.

2023 war für die Projektlenkungsgruppe und die Projektarbeitsgruppe, zu denen u.a. die Arbeitsstellen Jugend & Demokratie, JugendBotschaft und die Geschäftsführung des Jugendring gehören, ein ereignisreiches und arbeitsintensives Jahr. Neben der Begleitung eines Workshops für kommunalpolitische Akteur*innen, beschäftigten sie sich mit Umfragen, tauschten sich mit anderen Kommunen über ihre Konzepte aus, probierten neue Formate aus und gingen konkret in die finale Konzeptarbeit.

 

Jugendkonferenz Ideenwandler – Deine Stimme, Unsere Zukunft

Freitag, 10.11.2023, im Dortmunder U

Die Jugendkonferenz „Ideenwandler – Deine Stimme, Unsere Zukunft“ am 10. November 2023 versammelte schätzungsweise 210 junge Menschen im Dortmunder U. Die Arbeitsstellen Jugend & Demokratie und JugendBotschaft haben das Jugendamt bei der Vorbereitung und Durchführung unterstützt.

Als zentral erreichbarer Veranstaltungsort mit hohem kulturellem Stellenwert und großzügigen Räumlichkeiten, bot das U eine ideale Umgebung für ein vielfältiges Programm, das sich auf das zentrale Thema Jugendbeteiligung in Dortmund konzentrierte. Oberbürgermeister Thomas Westphal eröffnete die Veranstaltung und setzte damit ein politisches Signal für die Relevanz des Themas. Ein kurzer Videoclip mit Straßeninterviews sowie ein interaktiver fachlicher Input von Christian Brüninghoff, Referent für kommunale Jugendpolitik beim Landesjugendring NRW, gaben den Jugendlichen einen Einblick in die Bedeutung und Methoden der Jugendbeteiligung.

Bei einem Markt der Möglichkeiten bekamen die Besucher*innen Einblicke in Beteiligungsmöglichkeiten in Dortmund. Auch viele im Jugendring vertretene Jugendverbände konnten hier aufzeigen, wie junge Menschen vor Ort mitentscheiden und mitwirken können. Die Meinungswand der JugendBotschaft konnte genutzt werden, um unter dem Motto „Wenn ich Bürgermeister*in von Dortmund wäre…“ Botschaften an Politik und Verwaltung zu formulieren.

Ein Workshop zur Jugendbeteiligung in Dortmund, den die Arbeitsstellen Jugend & Demokratie und JugendBotschaft mit betreuten, ermöglichte einen vertieften Austausch zu den Belangen junger Menschen sowie den möglichen Formaten und Methoden sich für diese einzusetzen. Wiederkehrende Themen der Teilnehmenden waren das gesellschaftliche Miteinander, Mobilität, Sanitäranlagen in Schulen und ihre Lebensräume in der Stadt bezogen auf das Stadtbild, öffentliche Räume für junge Menschen und Sicherheit. Die Methoden und Formate, in denen sie Interessen verfolgen würden, waren sehr unterschiedlich und zeigen, dass es nicht das eine richtige Format von Jugendbeteiligung gibt.

Bei einem im Vorfeld beworbenen Wettbewerb konnten Gruppen ihr Verständnis von Jugendpartizipation präsentieren. Vor Ort wählten die Besucher*innen den besten Beitrag und die Sieger*innen (JuFo der Jugendfeuerwehr) wurden mit Tickets für das Juicy Beats Festival 2024 gekürt.

Das breite Rahmenprogramm mit Live-Musik, kostenfreiem Essen, kreativen Workshops, einem thematischen Gaming-Workshop und einem Kinofilm ermöglichte niedrigschwellige Zugänge zum Thema und trug zur erfolgreichen Durchführung der Veranstaltung bei.

Ein ganzheitliches Partizipationskonzept – Workshop mit Politiker*innen

Im März 2023 wurden im Rahmen der Ausarbeitung des ganzheitlichen Konzepts zur Jugendpartizipation kommunalpolitische Vertreter*innen zu einem Workshop in das Bürgerhaus Pulsschlag eingeladen. Ziel der Veranstaltung war, alle betreffenden Akteur*innen im Prozess der Konzeptentwicklung auf den aktuellen Stand zu bringen und sie für das Thema zu sensibilisieren.

Eine inhaltliche Einleitung durch Christian Brüninghoff zum normativen Rahmen sowie den Orten und Instrumenten von Partizipation bot eine gemeinsame Grundlage. Danach ging es für alle Teilnehmenden in eine vertiefte Arbeitsphase. Bei einem World Café wurde angeleitet durch die Mitglieder der Projektarbeitsgruppe die Themen politische Bildung, ehrenamtliches Engagement, anwaltschaftliche Interessenvertretung und direkte Mitwirkung durch eine SWOT-Analyse beleuchtet. Nach einer gemeinsamen Auswertung wurden die Teilnehmenden über den aktuellen Stand der Konzeptentwicklung und die folgenden Schritte informiert.

Erinnerungskultur jugendlich und modern gestalten, das haben sich die Botschafter:innen der Erinnerung zur Aufgabe gemacht und so gestalten sie seit 2012 die Dortmunder Erinnerungskultur mit.  

Im Rahmen des Karfreitagsgedenkens haben die Botschafter:innen der Erinnerung einen Beitrag zum „Gedenken Unterwegs“ gestaltet. In einer szenischen Darstellung konnte den Anwesenden gezeigt werden, wie die Arbeit mit Jugendlichen zu Stolpersteinen, Biografien und Denkmälern vor Ort, in der Nachbarschaft, aussieht. Durch das indirekte Vorstellen einer Biografie, wurde der Bezug zu den Karfreitagsmorden hergestellt. An einem Aktionsstand konnte sich die Teilnehmenden der Gedenkveranstaltung näher über das Projekt „Gedenken Unterwegs“ informieren, welches zum Ziel hat, das Gedenken zu den Menschen zu bringen. Auf Grund des schlechten Wetters, wurde in diesem Jahr darauf verzichtet, weitere Angebote am Informationsstand durchzuführen.  

Auf Einladung von Bert Woudstra konnten die Botschafter:innen der Erinnerung, mit einer kleinen Delegation, an der zentralen Gedenkveranstaltung zum „Bevrijdingsdag“ in Enschede teilnehmen. Nach einem Konzert in der „Grote Kerk“ ging es, in einem „Stille tocht“, einem Gedenkmarsch, zu einer zentralen Gedenkveranstaltung im Enscheder Volkspark.  

Bei verschiedenen Gelegenheiten konnten die Botschafter:innen der Erinnerung die Projekttage und Projektwochen Dortmunder Schulen unterstützen. In Kooperation mit dem Gymnasium an der Schweizer Allee, konnte eine Fahrt in das Untertaucherdorf Aalten organisiert werden.  

Bei einem Orga-Wochenende im Oktober, konnten viele Dinge für das Jahr 2024 vorbereitet und Termine besprochen werden.  

     

Gedenken unterwegs

Im Rahmen der diversen Stolpersteinverlegungen und anderen Veranstaltungen konnte das Projektlastenrad wieder zum Einsatz kommen. Eine geplante Tour durch die Dortmunder Nordstadt, konnte leider nicht umgesetzt werden. Das Lastenrad und die auffällig gestaltete Plane haben sich vor allem bei der Präsentation während verschiedenen Veranstaltungen bewährt. Auf dem Lastenrad können verschiedene Ausstellungselemente, Bücher und Material transportiert werden, das Gedenken kann so zu den Menschen kommen.

Gedenkstättenfahrt – Zwangsarbeit und Verfolgung im Rheinland und im Ruhrgebiet

Vom 17.07.-24.07.2023 beschäftigten sich Jugendliche, im Rahmen einer Gedenkstättenfahrt, mit den Spuren der Zwangsarbeit und Verfolgung im Ruhrgebiet und im Rheinland. An vielen Industriestandorten im Ruhrgebiet, wurden Zwangsarbeiter:innen eingesetzt. Wie der Alltag von Zwangsarbeiter:innen aussah, konnte unteranderem in der Gedenkhalle Oberhausen näher recherchiert werden. In der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf konnten die Jugendlichen zu verschiedenen Biografien recherchieren und so mehr über die unterschiedlichen Schicksale der Menschen lernen. Bei einem Besuch im Untertaucherdorf Aalten, haben die Jugendlichen etwas über das Leben auf der Flucht und im Versteck erfahren. Eine ausführliche Berichterstattung findet sich auch auf den Social Media Kanälen der Botschafter:innen der Erinnerung.

 

 

Zeitzeugenbesuche

Anfang Oktober und Anfang November durften wir zwei ganz besondere Menschen in Dortmund begrüßen, den Holocaustüberlebenden Bert Woudstra und die Schindler Biografin Erika Rosenberg-Band.

                

Erika Rosenberg-Band war vom 15.-21.10.2023 unser Gast in Dortmund und hat Vorträge und Workshops in verschiedenen Kontexten durchgeführt. Insgesamt hat sie fünf Termine wahrgenommen und über 450 junge Menschen erreicht. Einen Termin möchten wir an dieser Stelle genauer beschreiben. Am 20.10., konnten wir in Kooperation mit dem Polizei Dortmund, ein Gespräch im Polizeipräsidium durchführen. Erika Rosenberg-Band, stellte ihre Forschungsergebnisse zu Carl Lutz vor, der als Schweizer Diplomat über 60.000 ungarische Juden rettete.

Vom 05.-10.11.2023, durften wir Bert Woudstra in Dortmund begrüßen. Dank vieler Menschen, die ihn versteckten und immer wieder unterstützen, überlebte Bert Woudstra den Holocaust. In seinen Gesprächen erzählt er immer wieder eindrucksvoll von den 12 Haustüren, die sein Leben retteten. Bert Woudstra konnte an vier Tagen Gespräche führen und über 250 junge Menschen erreichen. Darüber hinaus nahm er an einer Stolpersteinverlegung der Droste-Hülshoff Realschule und am Gedenken für die Opfer der Reichspogromnacht in Dorstfeld teil. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung, konnte Bert auch ein paar Worte an die Anwesenden richten.

                         

Stolpersteine

Im Jahr 2023 konnten in Dortmund 52 weitere Stolpersteine verlegt werden. Das ist eine ungewöhnlich hohe Zahl, ist aber auf die wenigen Verlegungen während der Corona Pandemie zurückzuführen. Mit der Verlegung am 07.11.2023, liegen jetzt 398 Stolpersteine in Dortmund und Mitte 2024 wird der 400. Stolperstein in Dortmund verlegt werden. Die Stolpersteinverlegungen in Dortmund werden durch den Jugendring Dortmund koordiniert. Die Recherche erfolgt in Kooperation mit dem Stadtarchiv und den jeweiligen Stolpersteinpaten. Die technische Seit der Verlegungen wurde durch das Tiefbauamt, die Auszubildenden der Dortmunder Friedhöfe und Grünbau unterstützt.