Radfahrjugend im ADFC – 2024

Radfahrerjugend im ADFC

Ferienfreizeit der ADFC

Wie in den vergangenen Jahren fand auch 2024 in der ersten Woche der Sommerferien die Freizeit in Form einer Mehrtagesradtour statt. Es hatten sich insgesamt 21 Teilnehmer:innen, darunter 4 Leiter:innen angemeldet.

Treffpunkt war der Dortmunder Hauptbahnhof. Von hier aus ging es mit dem 49€-Ticket nicht ohne Probleme – in Hamm hatten wir bereits einen medizinischen Notfall, der dafür sorgte, dass alle unsere Anschlusszüge weg waren – bis nach Lüneburg. Wir waren trotzdem vor unserem Begleitfahrzeug, das die Fahrräder transportierte, dort, denn auf den Autobahnen gab es viele Staus.

Von Lüneburg starteten wir dann unsere 1., diesmal kurze Radetappe zur Jugendherberge nach Lauenburg. Gut, dass sie so kurz war, denn nach 3,7 gefahrenen Kilometern wollte ein Junge schon die 1. Pause machen. Wir hatten also abends viel zu besprechen, wie denn Radtouren in der Gruppe verlaufen. Zudem wurden wir bei der Reparatur eines herausgebrochenen Pedals an einem nagelneuen Jugendrad von den Orkanböen eines sich wahnsinnig schnell nähernden Gewitters dermaßen überrascht, dass wir fast in den Elbeseitenkanal geschubst wurden und letztendlich klatschnass an der Jugendherberge ankamen. Das herausgebrochene Pedal musste in einer Fachwerkstatt repariert werden.

Am 2. Tag haben wir die Gegend um den Elbe-Lübeck-Kanal entlang der ehemaligen Grenze BRD-DDR erforscht. Immerhin hatten wir noch Zeit und gutes Wetter, um in einem See eine Badepause einzulegen. Auf dem Rückweg gab es dann leider noch einen Sturz ohne Folgen und wir mussten das 2. Mal eine Kette (ebenfalls an einem neuen Rad) neu aufziehen.

Am 3. Tag ging es dann elbabwärts Richtung Hamburg. Hier wendeten wir mit der Fähre, um auf der anderen Elbseite zurück zu fahren. Wir fanden wieder einen schönen Badeplatz an einer Sandbank in der Elbe, mussten aber auch noch einen Platten reparieren.

Die 4. Etappe führte uns von der Jugendherberge Lauenburg in Schleswig-Holstein elbaufwärts zur Jugendherberge Hitzacker nach Niedersachsen.

Im Bisphärenreservat „Niedersächsische Elbtalaue“ waren die Steigungen teilweise so mächtig, dass einige Jugendlichen schieben mussten. Auf der Höhe sprach uns dann ein Forstarbeiter an, dass der Weg bergab seit dem letzten Unwetter gefährlich mit tiefen  Rinnen versehen ist. Dank dieses Hinweises kamen wir alle unbeschadet wieder im Tal der Elbe an.

Der 5. Tag begann mit Bogenschießen an der Jugendherberge, das uns viel Spaß bereitete. Daher war die Radtour elbaufwärts nicht so riesig lang, stand aber unter dem Motto der Grenzlanderfahrung. Reste der Grenze zur ehemaligen DDR lagen am Weg und wir machten Rast im ehemaligen „Freistaat Rüterberg“. Der Ort befindet sich in einem Knick an der Elbe und wurde nachts rundherum abgeschlossen, sodass kein Einwohner mehr raus oder rein kommen konnte, auch nicht bei plötzlicher Krankheit. Die sehenswerte Festung Dömitz wurde noch besucht, bevor es elbabwärts auf der niedersächsichen Seite wieder zurück ging.

Am 6. Tag fuhren wir zweimal mit der Fähre über die Elbe in Richtung Mecklenburg-Vorpommern. Beim Einkaufen fürs Picknick gab es dann zu einem besonderen Erlebnis mit einem Bürger, der sich absolut über unser Verhalten ärgerte und uns total beschimpfte. Dafür war die Rast an einem Badesee der absolute Hit. Es war Erholung pur und wir konnten uns nur schwer trennen.

Die Nachtwanderung fing harmonisch an, konnte man am Anfang den Weg durch den tiefen Wald und die Wolfsschlucht noch erkennen. Nach der Pause an der Elbe, wo wir eine tolle Dämmerung und anschließend den klaren Sternenhimmel beobachten konnten, gestaltete sich desto schwieriger. Die Hälfte der Gruppe verlief sich im stockdunklen Wald und Stimmen der Jugendlichen weinten: „Ich wollte nie im Wald rumlaufen und im Dunkeln schon mal gar nicht. Ich will nach Hause!“

Google maps versagte ebenfalls. Als wir um 1 Uhr an der Jugendherberge ankamen, sagte Google maps noch die Entfernung von 1,5 km an.

Am nächsten Tag stand Kanufahren auf dem Programm. Der Hinweg wurde allerdings mit dem Fahrrad bis hinter Dannenberg zurückgelegt. Von hier aus ging es auf der „Alte Jeetzel“ mit den Kanus in 5 Stunden bis zur Anlegestelle Hitzacker See und dann zu Fuß zur Jugendherberge. Trotz der Wettervorhersage von schweren Gewittern bekamen wir nur einige Tropfen ab. Einige wurden trotzdem klatschnass, da sie ins Wasser fielen.

Am letzten Tag ging es auf einer Mountenbike ähnlichen Strecke 35 km durch den dichten Wald, in dem auch ein Wolfsrudel lebt.

In Bad Bevensen verluden wir dann wieder die Fahrräder und fuhren mit der DB auf abenteuerliche Art und Weise nach Hörde zurück, wo wie allerdings pünktlich in der dortigen Eisdiele unser Abschlusseis essen konnten.

Fazit: Eine der schönsten Freizeiten, was das Erlebte betrifft. Die Touren haben begeistert. So viele Störche haben wir noch nie gesehen. Ebenso Kilometerweit auf den Radwegen keine Autos.

Allerdings gab es untereinander große Probleme. Viele der Teilnehmenden waren nicht gruppenaffin. Wir Leiter waren ständig damit beschäftigt, Probleme zu bereinigen, was uns sehr viel Kraft gekostet hat und das Gesamtergebnis der Freizeit geschmälert hat.