SJD-Die Falken 2022

SJD – Die Falken

In dem folgenden Bericht werden wir vor allem unsere Veranstaltungen und besondere Aktionen, wie zum Beispiel das Zeltlager oder unser Kinderrechte Projekt „KidsCourage Dortmund“ vorstellen.

Wer mehr über uns und unsere Arbeit in Dortmund erfahren möchte, kann uns auch gerne auf unserer Internetseite            www.falken-do.de, bei Facebook „SJD-Die Falken Dortmund“ oder Instagram unter dem Namen „falkendortmund“ besuchen. Dort gibt es aktuelle Informationen zu Aktionen, Fahrten oder Ausflügen. Vorbeischauen lohnt sich!

Ungerechtigkeit bekämpfen. Jetzt erst recht!

Im Jahr 2021 wurde im Unterbezirk Dortmund unter dem Motto „Ungerechtigkeit bekämpfen. Jetzt!“ gearbeitet. Obwohl wir hier bereits viele gute Projekte und Aktionen umsetzen konnten, sind wir uns der Wichtigkeit dieser Thematik bewusst und wollten uns deshalb auch im Jahr 2022 weiter damit auseinandersetzen. Aus diesem Grund haben wir das Thema „Ungerechtigkeit bekämpfen. Jetzt erst recht!“ gewählt. Wir Falken beschäftigen uns von Natur aus in unserer alltäglichen Arbeit mit diversen gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten.

In unseren Gruppenstunden haben wir dazu versucht herauszufinden,  in welchen Situationen die Kinder und Jugendlichen sich ungerecht behandelt fühlen. Anhand dieser Ergebnisse haben wir unsere Arbeit für das Jahr gestaltet.  Unter anderem haben wir unseren Fokus auf das Thema „Klassismus“ gelegt. Hierzu haben wir mit unseren Kindern und Jugendlichen klassistische Strukturen aufgedeckt und besprochen, wie diese mit dem Kapitalismus in Verbindung stehen.

Außerdem war es uns wichtig, weiterhin kostengünstige Ausflüge und Aktionen anzubieten, um auch Menschen aus finanziell schlechter dastehenden Familien die Möglichkeit zu geben, daran teilzunehmen

1. Mai

Nach zwei Jahren Pandemiebedingter Pause konnten wir endlich wieder zum 1. Mai im Westfalenpark aufrufen. Die politische Bedeutung dieses Tages ist immens und gerade als Verband, der aus der Arbeiterjugendbewegung entstanden ist, ist es uns in den vergangenen beiden Jahren nicht leicht gefallen, auf die Großveranstaltung zu verzichten.

Wie in den früheren Jahren, haben wir den „Tag der Arbeit“ im Jugendblock der Demo des DGBs begonnen. Lautstark liefen wir vom Platz der alten Synagoge zum Westfalenpark und machten währenddessen auf die unsicheren Zukunftsaussichten der Jugendlichen aufmerksam.

Im Westfalenpark boten wir verschiedenste Aktionen für die anwesenden Kinder und Jugendlichen an. Von Hüpfburg, über Holzarbeiten, bis Luftballontiere war alles dabei.

Währenddessen wurden auf der Bühne Politiker*innen von unseren Jugendlichen mit kritischen Fragen konfrontiert. In einem etwa einstündigen Quiz mussten sie Rede und Antwort stehen, wie sie gedenken, diverse jugend- und gesamtgesellschaftliche Problematiken anzugehen. 

              

Tag des Kindes

Unseren diesjährigen Tag des Kindes, verbrachten wir gemeinsam mit den Akteur*innen des „Bunker Plus“. Dafür sperrten wir die Straße, in dem das Unterbezirksbüro steht und bauten einige Aktionen für die anwesenden Kinder auf.

Dort haben wir einen Fahrad-Parcour, verschiedene Spiel- und Bastelangebote, Baumstrietzel, einen Upcycling Workshop und vieles mehr aufgebaut. Bis in die Abendstunden wurde das Fest gut besucht.

Antikriegstag

Wie im letzten Jahr haben wir uns wieder gemeinsam mit den Botschafter*innen der Erinnerung an der Gedenkveranstaltung zum Antikriegstag beteiligt. Dieses Jahr wurde der Antikriegstag vom Angriffskrieg auf die Ukraine überschattet. In einem Redebeitrag stellten wir unsere Solidarität mit der Ukraine klar, unterstrichen aber auch unsere antimilitaristische Haltung, die in unserem Selbstverständnis tief verankert ist. Um dies zu unterstreichen, haben wir gemeinsam mit den Botschafter*innen der Erinnerung Rosen vorbereitet, die die Besucher*innen der Veranstaltung in das Rohr eines Panzers stecken konnten, bis dieses verschlossen war.

Die Veranstaltung wird jedes Jahr vom DGB Dortmund Hellweg, der Auslandsgesellschaft,  dem Förderverein Gedenkstätte Steinwache/Internationales Rombergparkkomitee, dem Jugendring Dortmund, SLADO und der Gedenkstätte Steinwache ausgerichtet.

Mit den Falken ins Zeltlager

Wie in jedem Jahr freuen wir uns auf die Sommerferien und besonders auf das Zeltlager, welches nach wie vor zentral in unserer Falkenarbeit ist! Das Zeltlager ist der Höhepunkt unseres Jahres, besonders in diesem Jahr freuten wir uns wieder raus zu kommen und unser Zeltlager wie gewohnt in Zelten stattfinden lassen zu können! Gemeinsam organisieren wir uns in Zeltgruppen und Dörfern, wir spielen, essen, schlafen und leben zusammen. Wir lernen von- und miteinander. Wir leben in einer demokratischen Gruppe zusammen, Kinder und Jugendliche werden in unseren Zeltlägern intensiv in Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse des Zeltlagers einbezogen und vertreten sich gegenseitig durch Vertreter*innen in einem Demokratiekonzept. Im Zeltlager können Kinder und Jugendliche Gegenwelterfahrungen machen und sie werden bestärkt, sich selber zu beteiligen und ihre Interessen und Vorstellungen zu äußern. Auf dem Zeltplatz waren neben einer anderen deutschen Gruppe auch die Falken Österreich. Mit der Gruppe haben wir einige gemeinsame Aktionen durchgeführt und auch hier stand das Thema Demokratie besonders im Mittelpunkt. Das besondere bei diesem Projekt war es, gemeinsam mit den Partnergruppen aus Österreich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der bestehenden Demokratiekonzepte beider Länder herauszufinden, die Konzepte weiterzuentwickeln und zu zeigen, dass Demokratie auch grenzen-übergreifend funktioniert. Wir haben mit etwas mehr als 50 Kindern- und Jugendlichen eine schöne Zeit in Österreich am Millstättersee verbracht.

Kinder Bereich (F-Falken)

Auf dem Zeltplatz der Kinderfreunde Österreich, haben wir knapp drei schöne Wochen mit vielen Kindern verbringen können. Neben dem Zeltlageralltag, der wie gewöhnt immer schön und meistens viel zu kurz ist, hat besonders das Wetter mitgespielt. Wir waren viel am See, haben geplanscht oder auf dem Zeltplatz Wasserschlachten gemacht. Als roter Faden durch die Freizeit hat sich eine Spielgeschichte gezogen, bei welcher ein Mensch einer anderen Welt, „Neklaf“, bei uns im Zeltlager gelandet war und viele Probleme mit seinem weiteren Mitbewohner*innen hatte. Die Kinder gaben „Neklaf“ mit, was Demokratie ist und wie diese funktioniert. Durch Spiele und die Weitergabe von Informationen halfen die Kinder, dass „Neklaf“ zum Ende des Zeltlagers wieder nach Hause reisen konnte – mit einem tollen Demokratiekonzept im Gepäck.

Jugendlichen Bereich (SJ-Sozialistische Jugend)

Dieses Jahr haben wir im SJ-Bereich ein neues Konzept ausprobiert. Die Tage haben wir aufgesplittet und abwechselnd theoretische Workshops und praktische Aktionen angeboten.

Dies wurde von unseren Jugendlichen sehr positiv aufgefasst. Unsere Workshops im Zeltlager standen vor dem Hintergrund verschiedener Diskriminierungsformen. Zuerst haben wir ein Grundverständnis für verschiedene Begrifflichkeiten geschaffen. Im Anschluss haben wir die verschiedenen Arten von Rassismus voneinander abgegrenzt. Wir haben außerdem besprochen wie der Kapitalismus diverse Diskriminierungsformen begünstigt oder sogar benötigt.

Aber auch abseits der Theorieworkshops haben wir allerlei Aktionen angeboten. Sowohl die Sportangebote auf dem Zeltlagerplatz, als auch eine Fahrradtour wurden von den Jugendlichen sehr gerne wahrgenommen. Aber auch Filme- und Spieleabende waren sehr beliebt. 

 

Osterfreizeit im Heinrich-Rabbich Haus in Essen

Zu Ostern dieses Jahres waren wir für eine Woche im Heinrich-Rabbich Haus in Essen zu Gast. Wir konnten unsere Osterfreizeit wieder wie gewohnt stattfinden lassen. In den zwei Wochen haben wir mit den Kindern viel gespielt und gebastelt, besonders Speckstein war der absolute Renner und ist nie öde geworden. Es wurde außerdem gesägt und natürlich wurden ohne Ende Spiele mit der Gruppe aber auch Gesellschaftsspiele gespielt. Wie immer konnten die Kinder bei der Planung des Mittagessens, sowie beim Kochen und Abwaschen unterstützen. Beim Ausflugstag konnten die Kinder sich in eigenem Kletterpark von Baum zu Baum bewegen und über ihre Grenzen hinaus wachsen. Zu Abend haben wir, wie wir es bei den Falken gerne machen, Lagerfeuer gemacht, Lieder gesungen und dabei Stockbrot über dem Feuer gebacken. Wir hatten eine sehr schöne Zeit und freuen uns schon auf die nächste Freizeit!

Herbstfreizeit am Möhnesee

Im Herbst haben wir die Freizeit in diesem Jahr in der Nähe des Möhnesees verbracht. Am Möhnesee haben wir in kleinen Gruppen in eigenen kleinen Häusern gewohnt. Den Tag haben wir hauptsächlich gemeinsam in unserem Aufenthaltsraum verbracht, in dem außerdem unsere Küche war. Auch in diesem Jahr haben die Kinder mit dem Küchenteam gemeinsam gekocht und abgewaschen. Wir haben außerdem gemeinsam gespielt und gebastelt. Im Besonderen haben wir alte Dosen upgecycelt und sie in kleine gruselige Kürbislampen verwandelt. In diesem Jahr haben wir einen kleinen Ausflug zu einem Wildpark gemacht und uns die Tiere angeschaut. Außerdem haben wir einen Ausflug in einen nahegelegenen Wald gemacht. Wir haben dort eine Naturrally durchgeführt und uns die verschiedensten Tiere genauer angeschaut. Zum Ende haben wir noch auf dem Waldspielplatz spielen können. Auch auf der Herbstfreizeit hat das Lagerfeuer, Singen und Stockbrot natürlich dazugehört. Besonders das gemeinsame Werwolf Spielen wurde abends noch aufregender!

 

KidsCourage Dortmund

Es wird immer noch viel Werbung für das Projekt gemacht, da Jugendverbände und Einrichtungen der offenen Jugendarbeit das Angebot nicht so häufig annehmen wie Schulen es tun. Jedoch konnte in den letzten beiden Jahren ein guter Stamm an Einrichtungen geschaffen werden, der regelmäßig unsere Module bucht.

Das im letzten Jahr fertig gestellte Modul „Gefällt dir, was du siehst?“ konnte nun endlich durchgeführt werden. An mehreren Nachmittagen wurden z.B. mit einer OGS die Umgebung der Schule und der Raum Dortmund erkundet. So wurde unter anderem von den Kindern festgehalten, dass auf einigen Spielplätzen mehr Bäume gepflanzt werden sollten, die Schatten spenden. Im Sommer heizen sich nämlich beispielsweise die Rutschen aus Metall auf. Den Kindern ist ebenfalls aufgefallen, dass es am Phönixsee an manchen Eisdielen Plastiklöffel zum Eis dazu gibt. Dies wurde ebenfalls negativ aufgefasst.

Nachdem wir im Jahr 2021 sehr gute Erfahrungen mit der Graffiti-Künstlerin Hülya Özkan machen konnten, wollten wir an diese gute Arbeit anknüpfen und haben uns erneut einem Graffiti-Projekt gewidmet. Dieses Mal wurde, natürlich wieder zusammen mit Jugendlichen, eine Wand in Huckarde besprüht. Für die Jugendlichen war dies eine neue Erfahrung, welche ihnen viel Spaß bereitet hat. Über das Ergebnis freuen wir uns sehr

Ein weiteres kreatives Projekt konnte mit dem Dortmunder Grafiker und Zeichner Reinhard Alff verwirklicht werden. Gemeinsam mit einer Gruppenstunde aus Husen-Kurl wurden an einem Nachmittag viele Skizzen angefertigt, welche später als Vorlage für divers Projekte genutzt werden konnten. So haben wir mit allen Motiven abwaschbare Klebe-Tattoos drucken lassen, welche klein und groß begeistern. Außerdem konnten wir mit den Motiven neue Liegestühle bestellen, welche häufig bei der Kinderrechtewerkstatt zum Einsatz kommen.

Zum Abschluss des Jahres konnte unser Filmfestival „Mehr Licht“ stattfinden. In diesem Jahr wurden die Filme „Krieg der Knöpfe“ und „Rabiye Kurnaz gegen Georg W. Busch“ gezeigt.

 

Mobile Spielstraßen / Pop-up-Spielstraßen

 „Jedes Kind hat das Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung.“, Artikel 31 – UN Kinderrechtskonvention

In den sozial benachteiligten Quartieren, wie z.B. in der Nordstadt, stehen den Kindern proportional deutlich weniger Spielflächen zur Verfügung als in anderen Stadtteilen.

So führten wir auch 2022 gemeinsam mit den jungen Humanist*innentemporäre Spielstraßen in der Nordstadt durch.

Fünf Straßen wurden zweimal jährlich für den Straßenverkehr gesperrt und für die Anwohnenden „geöffnet“. Angeboten wurden klassische Spiele für die Straße. Viel Material wurde absichtlich nicht genutzt. So konnte die Straße zum Begegnungsraum werden. Ziel der Aktionen war es, die Bevölkerung in die Planung der Spielstraßen einzubinden, Kontakte zu knüpfen und gemeinsame Aktivitäten zu fördern. So entstand beispielsweise in Kooperation mit einer Kita die Idee eines zukünftigen Straßenflohmarktes.

Die Spielstraßen bereiten nicht nur den Kindern- und Jugendlichen, sondern auch den Erwachsenen viel Spaß.

AG Diversität

2022 startete unser Projekt im Rahmen des Jugendring-Projektes „Diversitätssensible Arbeit in den Verbänden“. Wir haben verschiedene Beratungsgespräche geführt und uns überlegt, zu welchen Themen wir konkret arbeiten möchten. Unser Fokus im Projekt liegt auf Inklusion und Barrierefreiheit. Hierzu haben wir im letzten Jahr begonnen ein Rahmenkonzept für unsere verbandliche Arbeit zu entwickeln und führen dies aktuell in 2023 weiter. Zudem bringen wir uns in der AG auf Jugendring-Ebene ein, nehmen regelmäßig an den Treffen teil und tauschen uns mit anderen Verbänden aus.